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Kreml-Kampfjets fangen US-Nuklear-Bomber über der Ostsee ab

20 Minuten-Logo 20 Minuten 21.03.2023 Benedikt Hollenstein

Erstmals seit dem Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer ist es wieder zu einem Kontakt zwischen US-amerikanischen und russischen Luftstreitkräften gekommen. Putin liess daraufhin ebenfalls Atombomber starten.

Zu Beginn dieser Woche soll laut dem russischen Verteidigungsministerium ein russischer Kampfjet über der Ostsee zwei US-Bomber von ihrem Kurs abgedrängt haben. Es wäre der erste Kontakt zwischen russischen und US-amerikanischen Kampfmitteln seit dem Absturz einer Reaper-Drohne über dem Schwarzen Meer. Das unbemannte amerikanische Fluggerät soll bei einer Kollision mit einem russischen Jet beschädigt worden und ins Meer gestürzt sein, wie auch mittlerweile veröffentlichtes Videomaterial zeigt.

Wie es in der auf Telegram veröffentlichten Nachricht heisst, hätten nun am Montag russische Radaranlagen über der Ostsee zwei Luftziele entdeckt, die in Richtung der russischen Grenze unterwegs gewesen seien. Daraufhin sei eine russische Su-35 gestartet und habe die beiden Ziele «erfolgreich abgefangen und abgedrängt». Laut dem Verteidigungsministerium handelte es sich um zwei US-Bomber vom Typ B-52H. Das Flugzeug, auch als «Stratofortress» bekannt, kann Marschflugkörper und Seeminen, aber auch Atomraketen transportieren und abfeuern.

Nach dem erfolgreichen Manöver hätten sich die beiden US-Bomber von der Grenze der russischen Föderation abgewandt, heisst es vom Kreml weiter. Das Ministerium fügte hinzu, dass der Flug der Su-35 während des Zwischenfalls am Montag strikt den internationalen Regeln für die Nutzung des Luftraums entsprochen habe.

Video soll US-Bomber zeigen

Ein Video soll einen der Bomber, die über acht Triebwerke verfügen, aus der Perspektive des russischen Kampfjetpiloten zeigen. Die Aufnahmen sind nicht unabhängig verifiziert, auch das US-Verteidigungsministerium oder die Luftwaffe haben sich bisher nicht zum Vorfall geäussert.

Wie der stellvertretende polnische Premierminister Mariusz Blaszczak auf Twitter schreibt, hätten zuvor F-16-Kampfjets der polnischen Luftwaffe die beiden US-Riesenbomber begleitet. Zum Zeitpunkt des russischen Abfangmanövers waren diese aber bereits wieder auf dem Rückweg zu ihren Flugbasen.

Die russische Luftwaffe liess etwa zur selben Zeit zwei TU-95-Bomber starten, unterstützt durch Su-30SM- und SU-35S-Kampfjets. Wie die Stratofortress machte auch die Tupolev Tu-95 ihren Erstflug im Jahre 1952 – trotzdem sind beide Riesenflieger nach über 70 Jahren weiterhin im aktiven Betrieb der jeweiligen Flotten.

Putin liess ebenfalls Atom-Bomber starten

Im Gegensatz zum US-Gegenstück setzt die Tu-95 aber auf Schub durch Propeller statt Jet-Antrieb. Das tut ihrer Tragkraft aber keinen Abbruch: So war es eine modifizierte Tupolev 95, die 1961 die grösste jemals gezündete Atombombe, die sogenannte «Tsar Bomba», transportierte und abwarf.

Beim Flug am Montag handelte es sich laut Russland aber um einen planmässigen Flug über die neutralen Gewässer im Japanischen Meer. Die Su-35, die die beiden US-Bomber abgefangen hat, könnte derweil von der russischen Exklave Kaliningrad gestartet sein. 

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