Wie geht es beim FCB weiter? Das musst du zum Frei-Rausschmiss wissen
Beim FC Basel herrscht wieder einmal Unruhe. Am Dienstag wirft der Super-Ligist Coach Alex Frei raus. Wir verraten dir alles, was wichtig ist.
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Fussballer macht Tor, mit Krücken In der polnischen beeinträchtigten Fussball-Liga trifft Marcin Oleksy echt sehenswert. Auf seinen Krücken abgestützt setzt er zum Seitfallzieher an. (Video: Twitter)
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Am Schluss war es die eine Niederlage zu viel. Zweieinhalb Tage nach dem 0:1 gegen GC und sieben Monate nach seiner Einstellung ist Alex Frei (43) als Trainer des FC Basel entlassen worden. Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Beben am Rheinknie.
Wie geht es nun weiter?
Am Samstagabend steht die nächste Super-League-Partie gegen Sion (20.30 Uhr, live im Ticker) an. Dabei wird Sportchef Heiko Vogel (47) das Team interimistisch betreuen. Aus Basler Sicht müssen dringend Punkte her. Bei einer Pleite würden die Walliser gar am FCB vorbeiziehen und diesen immer tiefer in den Tabellenkeller stossen. Schlusslicht Winterthur und der Vorletzte FCZ spielen am Sonntag (16 Uhr) gegeneinander – der Sieger könnte zum FCB aufschliessen.
Welche Gründe gibt es für das Aus?
Tabellenplatz: Boss David Degen (39) sprach vor der Saison von der Meisterschaft, im Dezember noch von Platz 2. Die Realität ist jedoch eine ganz andere: Mit Platz sieben sind die Basler zum ersten Mal in der Geschichte der Super League in der Rückrunde in der unteren Tabellenhälfte klassiert.
Punkteschnitt: Mit einem Schnitt von 1,16 Punkten nach 19 Ligaspielen hat Alex Frei den niedrigsten Punkteschnitt aller FCB-Trainer in diesem Jahrtausend. Dabei gab es erst fünf Siege, auf Nummer sechs warten die Basler seit mittlerweile elf Spielen.
Offensive Harmlosigkeit: Gerade einmal 24 Tore in den ersten 19 Ligaspielen sind ebenfalls ein Negativ-Rekord. Nur Winterthur (15), der FCZ (17) und Servette (21) erzielten noch weniger Treffer. Wochenlang hoffte Frei auf den «Ketchup-Effekt», setzte den Trainingsfokus vermehrt auf den Torabschluss und liess zuletzt sogar mit zwei Stürmern spielen. Doch richtig effizient zeigten sich seine Spieler einzig beim 5:3 gegen GC im Cup-Achtelfinal.
Unausgewogenes Kader: Viele hochtalentierte, aber noch junge Spieler, dazu ein paar Alt-Stars – das FCB-Kader wirkt unausgewogen. Mit Verteidiger Kasim Adams (27), dem verletzten Stürmer Jean-Kévin Augustin (25) und Ersatzgoalie Mirko Salvi befinden sich nur drei Spieler im Kader, deren Alter zwischen 24 und 30 liegt. Dazu kommen die zahlreichen Leihspieler, bei welchen unklar ist, ob sie auch nach dem Sommer noch beim FCB unter Vertrag stehen.
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Nebenschauplätze: In der Winterpause sorgte ein plötzlicher Jahresverlust von 1,2 Millionen Franken, den kurzzeitig die Vereinsmitglieder hätten mittragen sollen, für Unruhe abseits des Platzes. Dazu kam der Gerichtsstreit mit Stürmer Adam Szalai, dessen Vertrag inzwischen aufgelöst wurde. Zuletzt zofften sich auch noch die Spieler untereinander: Fabian Frei und Marwin Hitz kritisierten nach der 2:3-Pleite gegen Luzern die eigenen Mitspieler.
Warum erfolgte die Entlassung ausgerechnet jetzt?
Das weiss nur die Vereinsführung um David Degen. Klar ist aber: Ungünstiger hätte der Zeitpunkt der Entlassung nicht sein können. Statt vor der zweimonatigen WM-Pause einen Trainerwechsel vorzunehmen, stärkte David Degen Mitte Dezember Frei noch den Rücken: «Ich glaube immer noch 100 Prozent an Alex. Sonst wäre er nicht mehr hier.» In den vier Spielen seither scheint dieser Glaube nun verschwunden zu sein.
Dass nun ausgerechnet der erst Ende November als Sportchef eingestellte Vogel übernimmt, sorgt für ein rotblaues Déjà-vu-Erlebnis: Auch Vor-Vorgänger Patrick Rahmen sprach die FCB-Führung im Dezember 2021 das Vertrauen aus – um ihn ebenfalls nur vier Spiele später durch den erst kurz zuvor eingestellten Spezialtrainer Guillermo Abascal zu ersetzen.
Wer wird neuer FCB-Trainer?
Der FCB kündigt an, den vakanten Trainerposten schnellstmöglich neu zu besetzen. Geeignete Kandidaten gäbe es eigentlich genügend: FCZ-Meistertrainer André Breitenreiter (49) wurde am Wochenende bei Hoffenheim entlassen, auch Alfred Schreuder (50), Gerry Seoane (44) oder Achim Beierlorzer (55) sind aktuell ohne Job. Die FCB-Verantwortlichen werden aber wohl eine Nummer kleiner denken müssen. Aktuell ist der Job in Basel weder sportlich noch finanziell attraktiv.
Heiss gehandelt wird darum der Name von Thomas Stamm (39). Der Schweizer trainiert zurzeit erfolgreich die zweite Mannschaft des SC Freiburg und war im letzten Sommer auch bei YB als Cheftrainer im Gespräch.