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Ovale Kolben für 47.000 Dollar pro Kilometer - Honda NR 750 für 235.000 Dollar

MOTORRAD online-Logo MOTORRAD online 05.12.2022 Jens Kratschmar

Mit der NR 750 baute Honda Anfang der 1990er das aufwändigste Serienmotorrad überhaupt. In Australien steht eines der seltenen Stücke zum Verkauf, mit nur 5 Kilometern auf dem Tacho.

© Classic Motorcycles Sales

235.000 Dollar steht auf dem Preisschild einer 1994er NR 750 (RC 40) aus Australien. Und MOTORRAD löst auf: Umgerechnet in Euro sind das knapp über 150.000 Euro. Dafür bekommt man eine der seltenen Ovalkolben-Hondas mit nur 5 -wohl geschobenen – Kilometern auf dem Tacho. Nur 300 Stück sollen gebaut worden sein, und in Deutschland wurde die NR 750 einst für 100.000 Mark verkauft. Doch Honda selbst sorgte dafür, dass die NR kein Erfolg wurde.

Honda NR 750 Ovalkolben

Theoretisch ist ein Motor mit Ovalkolben voller Vorteile. Mehr Platz für mehr Ventile, weniger innere Reibung, dadurch höhere Drehzahl und weniger Reibungsverluste. Realität: Die Abdichtung der Brennräume war und ist ein Problem, die Kosten für die Sonderformen sprengen jeden wirtschaftlichen Rahmen. Beispiel: Die speziellen, ovalen Kolbenringe kosteten 400 Euro pro Stück, ein Kolben um die 860 Euro, einer der Doppelzylinder 4.200 Euro, und wenn einer der Achtventil-Zylinderköpfe durchging, standen 8.800 Euro auf der Rechnung. Doch nicht die zunächst 100.000, später 60.000 Mark Einstandspreis verhinderten den Erfolg des Carbon-Renners mit 125 PS, sondern die 1992 präsentierte Honda CBR 900 Fireblade. Sie war mit 206 Kilo knapp 40 Kilo leichter, leistete 3 PS mehr und kostete mit knapp 20.000 Mark rund ein Drittel der NR. Zum Vergleich: 1992 verkaufte Honda 3.000 Fireblades in Deutschland und 14 Exemplare der NR 750.

Ihrer Zeit ganz weit voraus

Neben dem außergewöhnlichen Layout des V4 mit den ovalen Kolben, 32 Ventilen und extremen Drehzahlen über 15.000 Touren war die Honda NR 750 mit weiteren Details ihrer Zeit weit voraus. Eine frei programmierbare Einspritzung kam ab Werk zum Einsatz, ebenso das Kassettengetriebe mit einer Anti-Hopping-Kupplung oder Nockenwellenantrieb per Zahnräder. Feinste Materialien kamen als Pleuel aus Titan, einer Karosse aus Carbon oder einem digitalen Display zum Einsatz. Übrigens: 12.000 Euro kostete eine neue Verkleidung aus Kohlefaser.

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