Deutsche Post: Neue Streiks angekündigt – so geht es jetzt weiter
Deutsche Post: Neue Streiks angekündigt – so geht es jetzt weiter
Erneut kündigt die Gewerkschaft Verdi bundesweite Streiks bei der Deutschen Post an. Betroffen sein könnte erneut die Zustellung von Paketen und Briefen.
- Weitere Warnstreiks angekündigt: Am 6. und 7. Februar wird die Deutsche Post wieder bundesweit bestreikt.
- Jedes fünfte Paket kommt später: Die Auswirkungen des Streiks bei der Post bekommen viele Empfänger zu spüren.
- Ausweitung der Warnstreiks: Allein im Südwesten beteiligen sich am 27. Januar rund 3000 Beschäftigte
- Millionen Briefe und Pakete bleiben liegen: Viele Verbraucher:innen bekommen den Streik zu spüren
- Verdi.Streik bei der Deutschen Post: Am 19. Januar wurde erstmals im Jahr 2023 die Post bestreikt
Update von Sonntag, 5. Februar, 21 Uhr: Jetzt ist klar, wie es in der Tarifauseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post weitergeht. Für Montag (6. Februar) und Dienstag (7. Februar) hat die Gewerkschaft weitere bundesweite Warnstreiks angekündigt. Betroffen seien „ausgewählte Betriebe“ in allen Arbeitsbereichen, wie Verdi mitteilt. Dazu sollen sowohl Brief- und Paketzentren als auch die Zustellung von Sendungen gehören.
An den ersten mehrtägigen größeren Warnstreiks Ende Januar kam es bei der Post zu Beeinträchtigung bei er Zustellung von Briefen und Paketen, nach Angaben von Verdi streikten mehrere zehntausend Beschäftigte.
Parallel zu den neuen Warnstreiks sind Kundgebungen in zehn Städten geplant, die Tarifverhandlungen werden am Mittwoch (8. Februar) und Donnerstag (9. Februar) in Düsseldorf fortgesetzt.
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Deutsche Post: Neue Streiks nicht unwahrscheinlich – so geht es jetzt weiter
+++ 15.30 Uhr: Ob es zu weiteren Streiks der Beschäftigten bei der Deutschen Post kommt, ist derzeit unklar. Mit Blick auf die neue Gesprächsrunde der Tarifverhandlungen kommende Woche (8./9. Februar) sind diese jedoch nicht unwahrscheinlich. Laut Angaben der Gewerkschaft ver.di haben die bisherigen Streiks Mitte und Ende Januar in den Regionen, in denen die Arbeit niedergelegt wurde, durchaus Wirkung gezeigt. Das sagte ver.di-Pressesprecher Jan Jurczyk auf Anfrage der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA, ohne näher auf etwaige Auswirkungen eingehen zu wollen. Auch zu weiteren Streiks wollte die Gewerkschaft keine Angaben machen.
Aus Sicht der Deutschen Post wären weitere Streiks unangemessen, wie DHL-Pressesprecher Stefan Heß der Frankfurter Rundschau von IPPEN.MEDIA sagte. „Da unser Unternehmen nach konstruktiven Gesprächen bereits angekündigt hat, ein Angebot vorzulegen, wären Warnstreiks aus unserer Sicht überzogen“, so Heß. Diese würden letztlich auf dem Rücken der Kundinnen und Kunden ausgetragen werden. „Wir gehen davon aus, dass wir in fairen und zügigen Gesprächen am Verhandlungstisch vorankommen werden“, betonte der DHL-Sprecher.
Auswirkungen des Streiks bei Deutscher Post: Jedes fünfte Paket kommt später
Update von Mittwoch, 1. Februar, 12.22 Uhr: Als Folge der bundesweiten Streiks der Deutschen Post, verzögert sich durchschnittlich die Zustellung von jedem fünften Paket, insgesamt also 20 Prozent. Da es sich dabei um einen Durchschnittswert handelt, kann es jedoch vorkommen, dass sich in schwer von den Streiks betroffenen Gebieten eine höhere Quote ergibt, berichtet die Tagesschau. Laut einem Unternehmenssprecher kommen die Lieferungen mit einigen Tagen Verspätung. Je nachdem, wann der Streik beendet wird, an einigen Orten möglicherweise erst Ende dieser Woche.
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Streik bei Deutscher Post: Welche Regionen besonders betroffen sind
+++ 15.10 Uhr: Die Streiks bei der Deutschen Post sorgen dafür, dass ein weiteres Mal viele Pakete und Briefe liegen bleiben. Etwa jedes sechste Paket und jeder zehnte Brief bleiben aktuell liegen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). 18.000 Beschäftigte hätten bundesweit an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt, sagte eine Verdi-Sprecherin der Agentur. „Wir sind sehr zufrieden mit der hohen Beteiligung.“ Der Post zufolge lag der Anteil der Warnstreikenden an den betroffenen Standorten bei etwas mehr als einem Drittel.
Ein Post-Sprecher sprach von 13.800 Warnstreik-Teilnehmern. 17 Prozent der durchschnittlichen Paket-Tagesmenge und 10 Prozent der Briefe seien betroffen. Absolute Zahlen zu Paketen und Briefen nannte die Post nicht. Die Prozentwerte sind bundesweite Durchschnittswerte. Es wurde nur ein Teil der Standorte bestreikt – dort dürfte der Ausfall-Schnitt höher gelegen haben, so die dpa.
Streik bei Deutscher Post ausgeweitet: „Nicht in der Lage, ein vernünftiges Angebot zu machen“
+++ 12.50 Uhr: Auch in Hessen wird die Deutsche Post aktuell bestreikt. Der Warnstreik sei zunächst bis Freitagabend befristet und solle am Samstag fortgeführt werden, falls kein Angebot eintreffe, sagte Andreas Jung gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er ist Verdi-Fachbereichsleiter für Postdienste in Hessen. Die Arbeitsausstände im Tarifstreit mit der Deutschen Post begannen bereits am Donnerstag. Zunächst habe die Zustellung in Gießen gestreikt, ehe der Warnstreik in Briefzentren weiterging.
„Die Post AG hat letztes Jahr 8,4 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern gemacht und ist nicht in der Lage, hier ein vernünftiges Angebot zu machen“, sagte Jung. In der Pandemie habe es in der Logistikbranche enorme Arbeitsbelastungen gegeben. Bisher sei eine große Beteiligung zu verzeichnen, hieß es.
Streik bei Deutscher Post ausgeweitet: Einige Regionen besonders betroffen
+++ 11.25 Uhr: Vor allem im Südwesten stockt aufgrund des Post-Streiks die Zustellung. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Freitag zu einer Ausweitung der Warnstreiks in Brief- und Paketzentren aufgerufen. „Die starken Warnstreiks sind ein klares Zeichen der Beschäftigten an ihren Arbeitgeber“, sagte Andreas Henze, Verdi-Landesfachbereichsleiter für Postdienste, laut Pressemitteilung vom Freitagmorgen. Nach Gewerkschaftsangaben vom Vormittag beteiligten sich im Südwesten rund 3000 Beschäftigte am Warnstreik. Unter anderem diese Regionen sind betroffen:
- Stuttgart
- Mannheim
- Karlsruhe
- Heilbronn
- Ludwigsburg
- Pforzheim
- Rhein-Neckar
- Südbaden
- Oberschwaben
- Ostalb
Streik bei Deutscher Post: Auch heute kommt es zu Arbeitsniederlegungen
Update vom Freitag, 27. Januar, 4.50 Uhr: Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post hat Verdi erneut zu Warnstreiks aufgerufen. An den Arbeitsniederlegungen am heutigen Freitag (27. Januar) sollen sich nach Angaben der Gewerkschaft Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung beteiligen. Die Tarifverhandlungen werden den Informationen zufolge am 8. und 9. Februar fortgesetzt.
Post-Streik: Rund 450.000 Pakete bleiben liegen
+++ 15.38 Uhr: Nach Firmenabgaben sind durch den Streik der Post bundesweit rund 450.000 Pakete liegengeblieben. Das entspricht knapp sieben Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge. Bei Briefen sollen es nur etwa 3,5 Prozent sein, was etwa 1,7 Millionen Briefen entspricht.
Die Lieferungen sollen spätestens zu Beginn der nächsten Woche zugestellt werden. Ein genauer Zeitpunkt der Zustellung hängt aber auch davon ab, wie lange der Streik fortgeführt wird und wer sich beim Streik beteiligt, beispielsweise ob die Sortier- und Zustellzentren betroffen sind.
+++ 11. 15 Uhr: Erneuter Warnstreik bei der Deutschen Post. Ein weiteres Mal hat die Gewerkschaft Verdi einen Streik-Aufruf getätigt. Nach ersten Rückmeldungen aus den Standorten schätzte ein Verdi-Sprecher die Beteiligung an dem Ausstand als hoch ein. „Die Stimmung ist gut“, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Ein Sprecher der Post reagierte mit Unverständnis auf die erneuten Arbeitsniederlegungen. Man habe doch bereits angekündigt, zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde am 8. Februar ein Angebot vorzulegen. Daher seien die Warnstreiks „unnötig, da sie letztlich nur zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen“, berichtet die dpa.
Post-Streik soll fortgesetzt werden – Verdi ruft zu neuen Streiks auf
Update von Donnerstag, 26. Januar, 7.35 Uhr: Im Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Deutschen Post hat die Gewerkschaft für Donnerstag bundesweit zu neuen Streiks aufgerufen. Damit solle der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, erklärte Verdi am Morgen. Bundesweit seien Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zu ganztägigen Streiks aufgerufen.
Verdi begründet seine Forderungen unter anderem mit dem erwarteten Rekordergebnis der Deutschen Post von 8,4 Milliarden Euro für 2022. Diesen Erfolg verdanke das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten.
Streiks bei der Deutschen Post sollen ausgeweitet werden
Update von Dienstag, 24. Januar, 11.21 Uhr: Der andauernde Streik der Deutschen Post soll in einigen Teilen des Landes ausgeweitet werden, gab Verdi bekannt. In der vergangenen Woche sollen sich bundesweit rund 30.000 Angestellte der Post am Streik beteiligt haben. „Bis zur dritten Verhandlungsrunde wollen wir möglichst jeder/jedem Beschäftigten der DPAG in Bayern die Möglichkeit gegeben haben, sich an den Streikmaßnahmen zu beteiligen“, sagte der zuständige Verdi-Funktionär David Merck. Die dritte Verhandlung findet am 8. Februar statt.
Update von Montag, 23. Januar, 10.30 Uhr: Durch den Streik bei der Deutschen Post sind Millionen Briefe und Pakete liegengeblieben. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, handelt es sich um etwa eine Million Pakete und drei Millionen Briefe. Diese sollen nun bis spätestens Dienstagabend (24. Januar) ausgeliefert werden, sagte ein Post-Sprecher. Die Gewerkschaft fordert in Tarifverhandlungen 15 Prozent mehr Geld für 160.000 Beschäftigte im Inland. Der Post ist das viel zu viel.
Bundesweiter Streik bei Deutscher Post: Millionen Briefe und Pakete bleiben liegen
Update von Samstag, 21. Janaur, 14.20 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks bei der Deutschen Post fort – mit spürbaren Folgen: Am Samstag seien rund drei Millionen Briefe von den Arbeitsniederlegungen betroffen, teilte der Konzern mit. Das entspreche etwa sechs Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge. Bei den Paketen seien etwa eine Million Sendungen betroffen und damit ungefähr 15 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge.
„Da die Beteiligung an den Streiks in den einzelnen Regionen und Standorten unterschiedlich hoch ausfällt, werden sich diese auch entsprechend unterschiedlich auswirken“, führte das Unternehmen aus. Zum Teil könnten Briefe und Pakete „erst mit einigen Tagen Verzögerung“ ausgeliefert werden. Zusätzlich zu den Warnstreiks sorgten „in einigen Regionen die durch den Wintereinbruch schwierigen Witterungsverhältnisse“ für Einschränkungen.
Bundesweiter Streik bei Deutscher Post: Wann werden Briefe und Pakete wieder zugestellt?
+++ 16.30 Uhr: Der bundesweite Streik der Deutschen Post führt dazu, dass es bei der Zustellung von Briefen und Paketen zu Verzögerungen von mehreren Tagen kommt. Die meisten Pakete werden erst nächste Woche ausgeliefert. Rund 2,3 Millionen Paketsendungen seien vom Streik betroffen, was etwa einem Drittel der durchschnittlichen Tagesmenge entspricht. Zudem seien auch etwa 13 Millionen Briefsendungen betroffen..
„Insgesamt sind bisher rund 16.700 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt, das heißt rund ein Drittel der aktuell heute anwesenden Beschäftigten“, sagte ein Postsprecher der dpa. Die Deutsche Post betreibt in Deutschland rund 82 Brief- und 38 Paketzentren, von denen nahezu alle seit dem 19. Januar bestreikt werden.
Update vom Freitag, 20. Januar, 10.55 Uhr: Der bundesweite Streik der Deutschen Post läuft seit letzter Nacht. „Die Beteiligung war in der Nacht bereits sehr gut. Sehr viele Kolleginnen und Kollegen machen mit“, berichtete Thomas Großstück, Verdi-Sprecher für Nordrhein-Westfalen, am frühen Morgen gegenüber der Tagesschau. Konkrete Zahlen über die Beteiligung seien jedoch noch nicht bekannt. Für die nächsten Tage sind bereits weitere Streiks geplant. Der RBB berichtet, dass man erst nächste Woche wieder mit der Zustellung von Briefen und Paketen rechnen könne.
Verdi kündigt Streik bei Deutscher Post an
Erstmeldung vom Donnerstag, 19. Januar, 18.33 Uhr: Kassel – Am Freitag (20. Januar) dürften viele Briefkästen leer bleiben: Die Gewerkschaft Verdi ruft im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post zu Streiks in allen Brief- und Paketzentren auf. Beginnen sollte der Streik frühestens am Donnerstag (19. Januar) um 17 Uhr. Am Freitag soll ganztägig gestreikt werden, an den folgenden Tagen „werden weitere Streiks folgen“, heißt es in einer Verdi-Mitteilung.
Auch die hessischen Briefzentren in Mainz-Kastel, Darmstadt, Frankfurt, Offenbach, Fulda, Kassel, Gießen sowie das Paketzentrum Obertshausen-Rodgau sind von dem Streik betroffen.
Tarifangestellte bei Deutscher Post streiken
Die zweite Tarifrunde sei „ohne Ergebnis“ zu Ende gegangen, heißt es zur Begründung von Verdi. Am 8. Februar sollen die Tarifgespräche fortgesetzt werden. „Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen. Dies sei nicht finanzierbar“, erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Diese Sichtweise ist für uns nicht akzeptabel.“
Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Deutschen Post AG habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste schlichtweg nicht verkraften, so Kocsis weiter. „Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation.“
Verdi fordert 15 Prozent mehr für Tarifangestellte bei der Deutschen Post
140.000 der 160.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post sind in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert – sie erhalten ein Monatsgrundgehalt zwischen 2108 und 3090 Euro. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, „da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen“, heißt es in der Verdi-Mitteilung. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten 15 Prozent mehr Gehalt sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen.
Die Deutsche Post erwartet für 2022 ein Rekordergebnis: 8,4 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern. Die Gewerkschaft Verdi hatte bereits vor der zweiten Verhandlungsrunde auf dieses Ergebnis hingewiesen. Zuletzt hat sich die Zahl der Beschwerden über beschädigte Briefe und Pakete, verspätete Zustellungen und Sendungen, die nie ankommen, fast verdreifacht. Für Kunden änderte sich im Oktober das nationale Einschreiben. (tab/kiba/slo/rku mit dpa/AFP)