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»Letzte Generation« stellte Daten von Aktivisten ins Netz

DER SPIEGEL 04.02.2023 Julia Stanek

Telefonnummern, Wohnorte und Auskunft über die Bereitschaft, ins Gefängnis zu gehen: Die »Letzte Generation« sammelte laut einem Medienbericht haufenweise persönliche Daten von Unterstützern – und machte sie zugänglich.

© IMAGO/xcitepress/Benedict Bartsch / IMAGO/xcitepress

Massenweise Informationen, für jedermann einsehbar: Die Klimaprotestgruppe »Letzte Generation« hat nach einem Medienbericht persönliche Daten von Aktivisten und möglichen Unterstützern frei zugänglich im Netz gespeichert. Mehrere Excel-Listen mit Informationen zu 2200 Menschen seien über den Cloud-Dienst Google-Drive für jedermann zugänglich gewesen, berichtete die »Welt am Sonntag« unter Berufung auf eigene Recherchen.

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Dabei seien nicht nur Daten wie Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Wohnorte sowie Angaben zu belegten Seminaren und Trainings der »Letzten Generation« gespeichert gewesen. Auch Ausschnitte aus persönlichen E-Mails, Auskünfte über die Bereitschaft, im Zuge eines Protests ins Gefängnis zu gehen, sowie teilweise Details zur Lebens- und Gesundheitssituation, hätten sich in den Informationen gefunden.

Zugriff auf die Daten über Chatgruppen

Die Gruppe habe den Zugang zu den Daten für Unbefugte eingeschränkt, heißt es in dem Zeitungsbericht. »Die Daten waren über einen nicht öffentlichen Link zugänglich. Nur Menschen in internen Chatgruppen konnten auf ihn zugreifen«, sagte Sprecherin Carla Hinrichs auch der Deutschen Presseagentur auf Anfrage.

Die Protestgruppe versuche »als möglichst offene Bewegung Menschen die Möglichkeit zu geben, sich dem Widerstand anzuschließen«. Seit Beginn sei man eine schnell wachsende Gruppe. Wenn Journalistinnen und Journalisten »sich als Menschen ausgeben, die sich bei uns engagieren wollen, ist es für sie möglich, sich Zugang zu internen Chatgruppen zu verschaffen«, sagte die Sprecherin. »Es handelt sich um Daten aus dem Sommer und Herbst.«

Die Daten habe die »Letzte Generation« offenbar im Zuge von Rekrutierungsversuchen gespeichert, etwa von Menschen, die an Vorträgen der Gruppe teilgenommen hätten. »Menschen, die mitmachen wollen, geben ihre Kontaktdaten an, damit wir sie kontaktieren können«, sagte die Sprecherin der Bewegung laut »Welt am Sonntag«. Der fragliche Ordner sei veraltet und werde nicht mehr genutzt.

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