Sie verwenden eine veraltete Browserversion. Bitte verwenden Sie eine unterstütze Versiondamit Sie MSN optimal nutzen können.

Erbe von Drogenbaron Pablo Escobar: 70 Nilpferde aus Kolumbien sollen für 3,5 Millionen Dollar umgesiedelt werden

DER SPIEGEL 30.03.2023 Lisa Duhm

Mit vier Flusspferden fing es an: Die kaufte einst Drogenboss Pablo Escobar für seinen Privatzoo. Doch die Tiere vermehren sich in Kolumbien bis heute unkontrolliert. Damit soll nun Schluss sein.

© Paul Zinken/ picture alliance / dpa

Die geplante Umsiedelung von Flusspferden, die sich in Kolumbien unkontrolliert vermehren, wird wohl einen dicken Batzen Geld kosten: »Die gesamte Operation dürfte etwa 3,5 Millionen Dollar kosten«, gab der Besitzer des Ostok-Schutzgebiets in Nordmexiko, Ernesto Zazueta, am Mittwoch (Ortszeit) bekannt, wo zehn der riesigen Dickhäuter untergebracht werden sollen.

Die aus Afrika stammenden Tiere waren einst vom Drogenboss Pablo Escobar in der kolumbianischen Region Medellín angesiedelt worden – und sind dort inzwischen zu einer wahren Plage geworden.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Der Gouverneur der kolumbianischen Region Antioquia, Aníbal Gaviria, will die Tiere vor dem Abschuss retten. 70 der knapp 150 Flusspferde in der Region sollen in den kommenden Monaten in Schutzgebiete nach Indien und Mexiko ausgeflogen werden. Ziel sei das erste Halbjahr 2023, sagte er. Die Tiere sollen mit Futter in Käfige gelockt werden, um sie dann transportfähig zu machen, berichtet der »Guardian«.

Bisherige Pläne zur Reduktion der Population platzten

Die Nilpferde stammen von den vier Exemplaren ab, die Escobar in den Achtzigerjahren für seinen Privatzoo aus Afrika hatte einfliegen lassen. Nach der Tötung des mächtigen Drogenbarons bei einem Polizeieinsatz im Jahr 2013 wurden die Dickhäuter freigelassen. Seitdem bevölkern sie ein Gebiet rund um den Magdalena-Fluss, wo sie den Behörden zufolge die örtliche Tierwelt und die an dem Strom lebenden Menschen bedrohen.

Nachdem Pläne für eine Sterilisierung der bis zu drei Tonnen schweren Tiere geplatzt waren, erklärten die kolumbianischen Behörden sie im vergangenen Jahr schließlich zur »invasiven« Art. Damit sind sie auch zur Jagd freigegeben.

Neben den zehn Flusspferden, die in Mexiko eine neue Heimat finden sollen, ist für 60 weitere die Umsiedelung in ein Schutzgebiet in Indien geplant. Zazueta sagte, zuerst sollten die Tiere nach Indien ausgeflogen werden, danach nach Mexiko.

| Anzeige
| Anzeige
| Anzeige
image beaconimage beaconimage beacon