Haaland mit Frust-Abgang durch die Hintertür
Erling Haaland verabschiedet sich vom BVB mit einem Tor gegen Hertha BSC. Nach einer emotionalen Ehrenrunde zeigt er sich im Kabinentrakt verärgert.
Erling Haaland und Borussia Dortmund – seit Samstagabend, 17.22 Uhr, ist das Geschichte. Mit seinem 86. Treffer im 89. Spiel hat sich der Top-Torjäger beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC noch mal gebührend von den BVB-Fans verabschiedet. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Pfiffe gab es für den 21 Jahre alten Norweger, der dank einer Ausstiegsklausel für rund 75 Millionen Euro zu Manchester City wechseln wird, indes nicht. Auch wenn die monatelange Hängepartie um seinen Wechsel einem großen Teil der Anhänger sauer aufstieß. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Um 15.08 Uhr schon wurde der Ex-Salzburger, der vor zweieinhalb Jahren für 20 Millionen Euro geholt wurde, von den BVB-Bossen Dr. Reinhard Rauball, Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß, Carsten Cramer, Sebastian Kehl und Michael Zorc verabschiedet. Es gab einen Blumenstrauß und ein großes Foto von Haaland mit der Aufschrift „Danke, Erling!“.
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Sensationelle Bilanz von Haaland für den BVB
Stadionsprecher Nobby Dickel, den Haaland zuvor auf dem Weg zum Warmmachen als einer der ersten innig umarmt hatte, sagte über die Arena-Lautsprecher zu den 80.500 Fans: „Er erzielte sensationelle 85 Tore, so eine Quote hat es noch nie gegeben. Nun versucht er sein Glück in England. Damit er uns hier in Dortmund nie vergisst ein dreifach kräftiges: Eeeeerling.“ Die Fans entgegneten lautstark: „Haaaaaaland!“
Fast drei Stunden später, um 17.52 Uhr, begab sich der 1:1-Torschütze mit seinen Teamkollegen auf eine lange Ehrenrunde. Im Mittelpunkt diesmal: Nicht Haaland, sondern die Vereinslegenden Michael Zorc und Marcel Schmelzer, die ihre Karrieren beendet haben und dementsprechend emotional verabschiedet wurden.
Um 17.55 Uhr bildete die Mannschaft ein Spalier zu Ehren der Verabschiedeten. Neben Zorc und Schmelzer liefen auch Roman Bürki, Dan-Axel Zagadou, Marwin Hitz, Axel Witsel und Haaland hindurch. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Dopingkontrolle bremst Norweger aus
Auf dem Weg in die Kabine wurde der Sturmstar um 18.07 Uhr von einem Kontrolleur der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada gestoppt. „Can I get my staff?“, fragte Haaland. Der Kontrolleur sagte nur: „No!“
Haaland stapfte daraufhin wütend durch die Tür in Richtung Dopingkontrolle, schlug sie fest zu und ärgerte sich über das Nachsitzen. Währenddessen verließen Berater-Papa Alf-Inge, Bruder Astor, Schwester Gabrielle und zahlreiche Freunde, die das Abschiedsspiel im Stadion aus einer Loge heraus verfolgt hatten, gut gelaunt das Stadion.
Erst um 19.11 Uhr, also über eine Stunde später, kam Erling mit einem Blumenstrauß in der Hand aus der Kabine, machte noch ein paar Erinnerungsfotos mit den Ordnern und lief dann in Richtung Auto. (NEWS: Emotionales Statement von Haaland)
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Kein Statement von Haaland
Übrigens: Haaland hatte sich selbst einen Maulkorb auferlegt. Er wollte partout nicht vor die TV-Kameras treten und teilte das den BVB-Verantwortlichen frühzeitig mit. SPORT1 versuchte es trotzdem. Die kurze Antwort von Haaland: „No, thanks!“
Kurz darauf wurde er, der als einer der besten Torjäger in die Vereinsgeschichte eingeht, in einem schwarzen Mini-Van zusammen mit Manuel Akanji aus dem Stadion chauffiert. Still und leise.