Glasfaser: Noch zu wenige Verträge in Treysa und Ziegenhain
Glasfaser: Noch zu wenige Verträge in Treysa und Ziegenhain
Die Pläne für ein Glasfasernetz kommen offenbar nicht überall so voran wie geplant. Konkret geht es um die Anschlüsse bis in die Häuser, das so gennante „Fiber To The Home“ oder abgekürzt FTTH.
Schwalm – Der Göttinger Telekommunikationsanbieter Goetel möchte beispielsweise die Infrastruktur in allen Schwalmstädter Stadtteilen ausbauen. Das Problem an der Sache: Erst wenn in jedem Stadtteil mindestens 40 Prozent der Hausbesitzer Interesse an einem FTTH-Anschluss bekunden und einen Vorvertrag unterzeichnen, wird Glasfaser verlegt. Erfolgreich waren die Goetel-Werber offenbar in den kleinen Stadtteilen.
Schlechter sieht es in Treysa und Ziegenhain aus, dort wurden die 40 Prozent bislang noch nicht erreicht. Wo die Messlatte aktuell liegt, wollte der Sprecher von Goetel, Felix Kadèra, gegenüber der HNA nicht sagen: „Wenn die Vertriebsphase endet und wir das Ziel von 40 Prozent aller Haushalte nicht erreicht haben, dann findet auch kein Ausbau statt und das Angebot verfällt.“
Die Frist endet jetzt laut Mitteilung der Stadt Ende Februar. Dass sich Goetel in den beiden größten Stadtteilen schwertut, hängt offenbar mit der vergleichsweise guten Internetversorgung zumindest in einigen Wohngebieten von Treysa und Ziegenhain zusammen.
So gibt es nach Angaben der Telekom zum Beispiel in dem neuen Baugebiet bei Hephata bereits Internet mit bis zu 1000 MBit/s Download. In der Bahnhofstraße sind es noch 250 MBit/s. In Ziegenhain in der Wiederholdstraße sollen nach Telekom-Angaben ebenfalls bis zu 250 MBit/s möglich sein – wobei es sich bei 250 MBit/s noch um klassische Telefonanschlüsse handelt, also Kupfer und kein Glasfaser.
Zumindest für die nächste Zeit plant Glasfaser Plus, ein Beteiligungsunternehmen der Telekom, in Schwalmstadt keinen Ausbau des Netzes. Es gebe es eine sehr gute Kabelversorgung, ein Ausbau sei nicht wirtschaftlich, heißt es. Tätig ist Glasfaser Plus in Borken, Homberg und Melsungen. Neukirchen steht ebenfalls auf der Liste.
Für das geplante Gewerbegebiet an der A 49 bei Treysa hatte die Telekom 2022 den Ausbau eines Glasfasernetzes angekündigt. Auffällig ist, dass sich die Telekom auf die Städte konzentriert. Wobei es auch Ausnahmen gibt. So teilte Glasfaser Plus im Oktober mit, dass das man ab 2024 in Willingshausen und Merzhausen Glasfaseranschlüsse bis ins Haus bauen werde. (Matthias Haaß)