Aldi-Filiale macht SB-Kassen wieder dicht – Es wurde wohl zu viel geklaut
Aldi-Filiale macht SB-Kassen wieder dicht – Es wurde wohl zu viel geklaut
In einer Kölner Aldi-Filiale wurden SB-Kassen eingeführt – das ging aber nach hinten los. Ein Produkt hatten Langfinger ganz besonders im Visier.
München – Wer einkaufen geht, muss in Supermärkten und Discountern seine Ware an der Kasse bezahlen. Bislang reihte man sich in den Filialen von Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Kaufland und der Konkurrenz an den Kassenbändern ein. Dort zogen dann Mitarbeiter die Artikel über den Scanner.
Doch seit einiger Zeit gibt es auch ein System, dass Supermarktkunden den Bezahlvorgang in Eigenregie erlaubt. Sogenannte SB-Kassen wurden in zahlreichen Supermarktketten eingeführt, zum Teil auch nur testweise. Auch Aldi zog inzwischen nach und installierte Selbstbedienungskassen in einigen Filialen. Doch das wurde in Köln nun offenbar zum Problem, wie merkur.de berichtet.
Aldi-Filiale in Köln: SB-Kassen wieder dicht – es wurden wohl zu viel Backwaren geklaut
In einer Aldi-Süd-Filiale im Kölner Stadtteil Niehl machten die Verantwortlichen in Sachen Selbstbedienungskassen eine Rolle rückwärts. Laut einem Bericht von Express.de stampfte der dortige Markt seine SB-Kassen wieder ein. Das Portal will auch den Grund hierfür von einer anonymen Zeugin erfahren haben: Zu viele Kunden sollen nicht bezahlt und stattdessen geklaut haben, berichtete sie.
Eine Warengruppe war von Diebstählen demnach besonders betroffen. Die Langfinger bedienten sich dem Bericht zufolge vor allem bei den Backwaren. Dabei steht der bislang noch nicht nachgewiesene Verdacht im Raum, dass das Diebstahl-Problem mit drei angrenzenden Schulen zu tun haben könnte. Diese befinden sich im unmittelbaren Umfeld der Aldi-Filiale. Zu Pausenzeiten wird der Markt von Schülerinnen und Schülern nahezu überrannt. Ein Phänomen, dass Supermarkt- und Discounterfilialen mit nahegelegenen Schulen in ganz Deutschland kennen dürften.
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Angrenzende Schulen: Aldi-Markt wird zu gewissen Zeiten regelrecht überrannt
Wenn die Schülerinnen und Schüler die Gänge des Marktes in Köln in Massen bevölkern, wird es verständlicherweise ein wenig unübersichtlich. Ob ein Zusammenhang zwischen diesem Vorgang und den Diebstählen besteht, ist bislang offen. Aldi Süd wollte sich auf Nachfrage von Merkur.de zu dem Vorfall nicht näher äußern. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zur Anzahl von Diebstählen und gestohlenen Artikeln in unseren Filialen keine Angaben machen“, gab eine Pressesprecherin des Unternehmens an. Alle Schülerinnen und Schüler nun unter Generalverdacht zu stellen, ist sicher der falsche Weg. Trotzdem sah sich Aldi in der Kölner-Filiale nun wohl gezwungen, das Experiment mit den SB-Kassen dort vorzeitig zu beenden.
Die Supermärkte und Discounter müssen grundsätzlich ihren Kunden Vertrauen entgegenbringen, wenn sie auf SB-Kassen setzen. Ohne eine gewisse Ehrlichkeit der Kundschaft kann das System nicht funktionieren. Wie sehr Selbstbedienungs-Kassen auch zum Diebstahl verleiten können, zeigten Fälle in Australien. Dennoch ging eine Filiale in München noch einen Schritt weiter: Hier eröffnete Rewe den ersten autonomen Markt – ganz ohne Kassen. Ein ähnliches Projekt verfolgt Aldi in den Niederlanden, auch hier kaufen Kunden in einem vollautomatisierten Markt ein.
In einem Edeka-Markt in Berlin wurden jetzt Schülerinnen und Schüler knallhart rausgeworfen.