Der Neujahrsempfang von Stadt und Landkreis Landsberg
Der Neujahrsempfang von Stadt und Landkreis Landsberg
Landkreis – Zwei Jahre war er coronabedingt ausgefallen, heuer konnte er wieder stattfinden. Der gemeinsame Neujahrsempfang von Stadt und Landkreis im Stadttheater bot neben der Gelegenheit zum Austausch einen spannenden Einblick in die Zukunft der Mobilität. Welche Antriebstechnologie steht zuverlässig, nachhaltig und klimafreundlich zur Verfügung?
Mit dieser Frage beschäftigte sich der Vortrag „Transformative Zukunft – Wasserstoff, Batterien und E-Fuels“ von Maximilian Fichtner, geschäftsführender Direktor und Professor für Festkörperchemie am Helmholtz-Institut Ulm. Von ihm wünschte sich Landrat Thomas Eichinger „reinen Wein“ darüber, ob Wasserstoff tatsächlich die „goldene Brücke“ hin zu einer Umorientierung auf dem Energiesektor sei.
Nach Fichtners Referat war klar: Er ist es nicht – zumindest nicht, solange er aus Erdgas hergestellt wird, wie im Moment noch. Ziel sei die Herstellung von Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energien. Auch E-Fuels sind laut Fichtner nicht die Lösung, da auch hier die Herstellung zu energieaufwendig sei – für einen Liter brauche man 23 bis 27 Kilowattstunden.
„Lieber gleich elektrisch fahren“, riet der Chemiker. Batteriebetriebene Fahrzeuge würden in ihrem gesamten Lebenszyklus – vom Bau bis zur Wiederverwertung – die wenigsten Treibhausgase ausstoßen, eine hohe Energieeffizienz aufweisen und die geringsten Kosten verursachen. Die Batterien würden mittlerweile dahingehend optimiert, dass wesentlich mehr als die derzeit üblichen 25 Prozent als Speicher zur Verfügung stehen. Vor allem chinesische Hersteller gingen hier voran – auch was die Kosten betreffe. Batteriebetriebene Fahrzeuge aus China seien inzwischen schon für 14.000 bis 30.000 Euro zu haben.
Energiethemen werden auch bei der Konversion des Fliegerhorsts in Penzing eine zentrale Rolle spielen, sagte OBin Doris Baumgartl. Sie blickt trotz vieler Unsicherheiten zuversichtlich in die Zukunft und nannte als Gründe die große Solidarität der Menschen in der Region sowie die vielen zukunftsweisenden Projekte in Stadt und Landkreis, die sich in Planung beziehungsweise Umsetzung befinden.
Allerdings werde die Erfüllung der Pflichtaufgaben für die Kommunen immer teurer, sodass der Rotstift bei den freiwilligen Leistungen angesetzt werden müsse - gerade die seien aber wichtig für die psychische und physische Gesundheit der Bürger. Grund zur Vorfreude böten Ereignisse wie der bevorstehende Faschingsumzug und das Ruethenfest.
Ein angeregter Austausch im Theaterfoyer folgte dem offiziellen Teil. Musikalisch wurde der Abend vom Duo „Klangzeit“ umrahmt.