Sie verwenden eine veraltete Browserversion. Bitte verwenden Sie eine unterstütze Versiondamit Sie MSN optimal nutzen können.

Sechs Fakten, die Sie über Solarthermieanlagen wissen sollten

RP ONLINE-Logo RP ONLINE 15.09.2022 RP ONLINE

Die Sonne scheint kostenlos und ihre Energie ist unermesslich. Sie mit einer Solarthermieanlage als Ergänzung zur Öl- oder Gas-Heizung zu nutzen, erscheint günstig. Doch geht die Rechnung auf? Wir erklären sechs Fakten zur Technik.

Wie funktioniert eine Solarthermieanlage?

Es gibt verschiedene Anlagentypen: Die einfache Variante erhitzt ausschließlich Warmwasser. Die andere Anlage unterstützt zusätzlich die Heizung. In den Kollektoren einer solchen Solarwärmeanlage fließt ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das durch die Sonneneinstrahlung erhitzt wird. Die Wärme aus dem Wasser gelangt über einen Wärmetauscher in einen Kombispeicher. Dieser dient als Zwischenlager für die Wärme. Die abgekühlte Flüssigkeit wird wieder zum Kollektor zurückgepumpt. Vom Kombispeicher aus geht die Wärme in das Heizungssystem oder das Warmwassersystem über.

Diese beiden Systeme dürfen aber nicht mit Photovoltaikanlagen verwechselt werden. Diese erzeugen auf dem Dach Strom.

Kann eine Solarthermieanlage meinen gesamten Wärmebedarf decken?

In der Regel nicht. Die Solarthermieanlage ist Teil einer Hybridlösung, um die laufenden Kosten des zweiten Anlagenteils für die Rohstoffe Pellets, Öl oder Gas sowie Stromzukäufe zu senken. Die Erträge sind im Jahresdurchschnitt nicht besonders hoch: Nur 10 bis 25 Prozent der Heizwärme kann eine durchschnittliche Anlage in einem gut isolierten Haus erzeugen, sagt Energieberater Ulrich Schachtschneider von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Bei der Warmwasserbereitung sieht es besser aus, denn die wird das ganze Jahr über in Anspruch genommen. Daher kann eine Anlage laut Schachtschneider bis zu 50 Prozent der im Jahr für die Erhitzung von Wasser für Spüle und Waschbecken benötigten Energie liefern.

Was kostet eine Anlage?

Laut Bundesverband Solartwirtschaft sollte man mit 1000 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche rechnen, inklusive Installation und aller Nebenkosten. Dazu zählt der Verband auch einen Wärmespeicher. Man rechne grob mit zwei bis drei Quadratmetern Kollektorfläche pro Person.

Für eine reine Warmwasserbereitung rät Energieberater Ulrich Schachtschneider zu mindestens vier Quadratmetern Fläche, zehn Quadratmeter sind nötig, wenn die Heizung auch durch Sonnenenergie versorgt werden soll. Er geht von rund 10.000 bis 15.000 Euro Kauf- und Installationskosten bei einer Anlage inklusive Warmwasserspeicher aus.

Immerhin: Hausbesitzer erhalten eine Förderung von 25 Prozent der Kosten über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Außerdem kann es regionale Fördertöpfe geben. Mehr dazu unter foerderdatenbank.de

Wie viel kann ich sparen?

Die Zahlen sind ernüchternd. Nimmt man Gaspreise von rund 15 Cent pro Kilowattstunde, kann ein Haushalt mit einem Heizwärmebedarf von 10.000 Kilowattstunden und einer solaren Ausbeute von 2000 Kilowattstunden (20 Prozent) derzeit nur rund 150 Euro jährlich einsparen (Stand August 2022).

Für welche Häuser eignet sich Solarthermie?

Am meisten Sonne bekommen Süddächer ab, auf die kein Schatten von Bäumen oder anderen Gebäuden fällt. Laut der Verbraucherzentrale NRW lässt sich aber auch auf Dächern mit Ausrichtung nach Südost und Südwest noch ein guter Ertrag erzielen. Auch die Dachneigung hat Auswirkungen: Gut sind 30 bis 60 Grad.

Gibt es noch andere Lösungen mit Solarenergie im Heizsystem?

Ja, die Kopplung einer Solarstromanlage mit einem Elektroheizstab im Kombi- beziehungsweise Warmwasserspeicher oder mit einer Wärmepumpe. Aber auch hier kommt die Kombination nicht ohne den Zukauf von Energie aus - in dem Fall Strom für die Wärmepumpe im Winter. Denn eine große Photovoltaikanlage ohne Batteriespeicher kann nur rund zehn bis 35 Prozent der Stromversorgung übernehmen.

| Anzeige
| Anzeige

RP ONLINE

| Anzeige
image beaconimage beaconimage beacon