Gesichtscreme Test: Die Testsieger bei ÖKO-TEST
Keine Gesichtscreme gleicht der anderen: Es gibt zertifizierte Naturkosmetik und konventionelle Pflegeprodukte, außerdem Cremes mit Anti-Falten-Versprechen oder Lichtschutzfaktor, und natürlich variieren die Preise von wenigen Euro für einen ganzen Tiegel bis über 20 Euro für eine kleine Tube mit weniger Inhalt. ÖKO-Test hat querbeet 44 Pflegeprodukte für das Gesicht auf bedenkliche Inhaltsstoffe und nachhaltige Verpackung getestet. Wir stellen hier alle Gesichtscremes vor, die ein Gesamturteil von "sehr gut" erhalten haben. Weiter unten verraten wir Ihnen, von welchen Produkten die Tester abraten.
Die Ergebnisse basieren auf dem ÖKO-TEST Jahrbuch Kosmetik für 2023. Die detaillierten Ergebnisse können Sie als kostenpflichtiges PDF herunterladen.
Der Gesichtscreme-Vergleich von ÖKO-TEST zeigt wieder einmal, das zertifizierte Naturkosmetik nicht teuer sein muss, aber weniger problematische Inhaltsstoffe enthält und auf beigemischte Kunststoffverbindungen komplett verzichtet. Der Preisbereich der getesteten 16 Bio-Produkte geht von knapp drei Euro bis 45 Euro pro 50 ml, sieben der Tagescremes wurden mit "sehr gut" bewertet. Abgewertet zu "gut" wurde vor allem zertifizierte Naturkosmetik mit Wirkversprechen, da die Hersteller Anti-Aging-Effekte nicht glaubhaft belegen konnten. Die schlechteste Note lautete "befriedigend".
Konventionelle Gesichtscremes sind tatsächlich etwas günstiger, der Preisbereich geht von knapp zwei Euro bis etwa 32 Euro. Von den 28 getesteten Produkten erhielten jedoch nur drei das Prädikat "sehr gut". Ein guter Teil der konventionellen Gesichtscremes enthielt beigemischte Kunststoffverbindungen (Copolymere, Polyacrylate usw.). Cremes mit Wirkversprechen wurden wie bei zertifizierter Naturkosmetik aufgrund fehlender oder wenig glaubhafter Herstellerstudien abgewertet. Vier der konventionellen Cremes fielen aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe mit "ungenügend" durch, allesamt werden von namhaften Kosmetik-Unternehmen hergestellt und vertrieben.
Von den folgenden Produkten rät ÖKO-TEST ab:
Ob gegen Fältchen, zu viel Sonne oder kalte und trockene Luft: eine gute Creme soll die empfindliche Gesichtshaut schützen und pflegen. Die wichtigsten Bestandteile sind Wasser und Öl, das die Hautoberfläche glatter und geschmeidiger macht. Generell ist eine Creme empfehlenswert, die auf natürlichen Ölen basiert wie etwa Mandelöl und möglichst wenige Chemikalien enthält. Das ist bei zertifizierter Naturkosmetik der Fall und teils auch bei konventioneller Creme. Die verwendeten Öle entnehmen Sie dem „Kleingedruckten“ auf der Verpackung.
Wählen Sie unbedingt eine Creme, die speziell für Ihren Hauttyp entwickelt wurde, etwa für trockene, empfindliche, fettige oder Mischhaut. Diese Cremes unterscheiden sich in ihrem Fettanteil und in den Pflegewirkstoffen, etwa entzündungshemmende Stoffe gegen Akne bei Mischhaut oder UV-Filter, die vor allem ältere Haut gegen Pigmentflecken schützen.
Falls Ihre Haut schnell gereizt ist oder Sie unter Allergien leiden, empfiehlt sich eine Creme ohne Parfüm und mit möglichst wenigen Inhaltsstoffen. In manchen Drogerien oder Geschäften gibt es auch die Möglichkeit, die Creme vor dem Kauf zu testen.
Vor allem in konventionellen Pflegeprodukten können Inhaltsstoffe untergemischt sein, die von manchen Medizinern inzwischen als bedenklich eingestuft werden. Solange diese Schädlichkeit nicht zweifelsfrei wissenschaftlich belegt ist, können Hersteller diese Stoffe in ihrer Rezeptur benutzen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nicht alle dieser Inhaltsstoffe für jeden gleichermaßen schädlich sein müssen und in manchen Fällen eine geringe Dosis zu vertreten ist. Es empfiehlt sich dennoch generell, die Inhaltsstoffe aufmerksam zu lesen, und gegebenenfalls einen Dermatologen zu konsultieren.
Beispiele für bedenkliche Inhaltsstoffe sind:
Viele Gesichtscremes, vor allem für die reifere Haut, geben ein Wirkversprechen wie Anti-Aging, Faltenreduzierung oder "straffend". In ihren Marketing-Kampagnen suggerieren Hersteller, dass diese Effekte messbar und durch Studien abgesichert sind. Die Methoden genügen jedoch in der Regel nicht strengen wissenschaftlichen Maßstäben.
Es gibt tatsächlich keine eindeutigen Beweise dafür, dass Gesichtscremes Falten reduzieren können. Einige Cremes enthalten jedoch Inhaltsstoffe wie Retinol und Hyaluronsäure, welche die Hautfeuchtigkeit erhöhen und die Haut glatter aussehen lassen können. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine gute Hautpflege und ein gesunder Lebensstil generell wichtiger sind, um die Gesundheit und das Aussehen der Haut zu erhalten.
Gesichtscremes werden in Tuben, in Tiegeln und in Pump-Spendern verkauft. Tiegel haben den Vorteil, dass sie meist aus Glas oder Porzellan bestehen, einfach zu öffnen und zu schließen sind und dass man die Creme leicht mit den Fingern entnehmen kann. Außerdem sind manche Tiegel sehr hochwertig gefertigt und sehen im Regal des Badezimmers einfach gut aus.
Tuben und Pump-Spender sind hingegen hygienischer, da sie das Eindringen von Luft und Bakterien verhindern und die Creme präzise dosieren. Allerdings sind diese Behälter oft aus Kunststoff, und damit besteht die potentielle Gefahr, dass im Laufe der Zeit Verunreinigungen in die Creme diffundieren.
Kunststoff-Verpackungen für kosmetischen Produkte werden inzwischen auch zum Teil aus Recycling-Material hergestellt. Das ist nachhaltig, reduziert die Abfallmenge und ist damit gut für die Umwelt. Durch Tests muss sichergestellt werden, dass das Rezyklat keine schädlichen Chemikalien oder Rückstände abgibt. Außerdem sollte ein Text auf der Verpackung darüber informieren, ob und zu welchem Anteil die Tube beziehungsweise der Spender Recycling-Material enthält.
Beim Auftragen einer Gesichtscreme sollten Sie einige Dinge beachten: Reinigen Sie vor dem Auftragen Ihr Gesicht gründlich, um alle Unreinheiten und Make-up-Reste zu entfernen. Dann tragen Sie die Creme auf die noch feuchte Haut auf, um die Feuchtigkeit besser zu speichern.
Verwenden Sie nur eine kleine Menge Creme und verteilen Sie diese gleichmäßig auf Ihrem Gesicht und Hals. Massieren Sie die Creme sanft in die Haut ein, um die Durchblutung anzuregen und die Aufnahme der Inhaltsstoffe zu fördern. Wenn Sie möchten, können Sie stattdessen die Creme auch vorsichtig mit den Fingerspitzen einklopfen, speziell Menschen mit sensibler Haut empfinden das oft als angenehmer.
Es ist wichtig darauf zu achten, nicht zu stark auf die Haut zu drücken, da dies Reizungen und Schäden verursachen kann. Ein leichtes Tippen oder Streichen der Creme auf die Haut reicht aus. Zu viel Creme kann die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen. Eine kleine Menge Creme reicht in der Regel aus, um das gesamte Gesicht und den Hals abzudecken.
Manche Hersteller bieten bei Ihren Produkten zusätzlich zur normalen Gesichtscreme, die auch für den Tag gedacht ist, eine Nachtcreme an. Diese enthalten in der Regel mehr Feuchtigkeitsspender und reparierende Inhaltsstoffe, die über Nacht arbeiten, um die Haut zu regenerieren und zu revitalisieren. Bis zu einem gewissen Alter ist eine Nachtcreme unnötig und vielleicht sogar kontraproduktiv: Sie ist reichhaltiger und öliger als Tagescremes und kann bei Misch- oder fettiger Haut Pickel und Pusteln verursachen. Außerdem zieht sie nicht so schnell ein und kann einen öligen Film auf der Haut hinterlassen.
Gesichts- oder Tagescremes sind in der Regel leichter und besitzen einen UV-Schutz, um die Haut vor schädlicher Sonneneinstrahlung zu schützen. Und sie ziehen schneller und ohne Rückstände ein, damit sie unter Make-up und vor dem Verlassen des Hauses aufgetragen werden können.
In welchem Alter sich leichte Lachfältchen in unschöne Krähenfüße verwandeln ist eine Sache der Natur und der Gene. Doch dem Alterungsprozess ist man nicht alternativlos ausgesetzt: Eine gute Gesichtscreme hilft dabei, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Und auch mit diesen weiteren Tipps erhalten Sie sich besonders lange ihr jugendliches Aussehen:
ÖKO-Test hat 44 Gesichtscremes aus Drogerien, Apotheken und Discountern gekauft, teils mit Wirkversprechen wie Faltenreduzierung oder „Anti-Aging“ und teils zertifizierte Naturkosmetik. Alle Produkte wurden anhand der Deklaration auf der Verpackung auf bedenkliche Inhaltsstoffe überprüft. Dazu zählen etwa PEG und deren Derivate, Flüssigplastik und umstrittene UV-Filter. Zusätzlich wurden alle Cremes im Labor auf Duftstoffe und Konservierungsmittel untersucht, die Allergien und Reizungen verursachen können, sowie auf problematische Mineralölbestandteile. Zusätzlich wurden Kunststoff-Behälter auf chlorierte Verbindungen überprüft. Falls Recycling-Material verwendet wurde, sollte dies korrekt deklariert sein. Bei allen Cremes mit Wirkversprechen hat ÖKO-Test Studien angefordert, welche die straffende oder faltenreduzierende Wirkung belegen sollten.