Britische Navy muss Postamt in Antarktis freischaufeln – mehrere Meter hohe Schneedecke
Die Besatzung eines Versorgungsschiffes musste eine frühere britische Militärbasis auf der antarktischen Goudier Island vom Schnee befreien. Im Gebäude befinden sich das Postamt, ein Museum sowie ein Geschenkeladen.
Weil verschiedene Gebäude unter einer mehrere Meter hohen Schneedecke begraben waren, musste die britische Marine der Belegschaft an einem der entlegensten Postämter der Welt in der Antarktis zu Hilfe kommen.
Großbritannien betreibt auf der vor der antarktischen Küste liegenden Insel Goudier Island einen Außenposten, der als beliebtes Ziel für Antarktis-Touristen gilt. Jährlich werden von dort etwa 80.000 Postkarten versandt. Zudem gibt es einen Geschenkeladen und ein kleines Museum. Die Mitarbeiter beobachten zudem eine Kolonie von Eselspinguinen.
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Schnee sorgt dafür, dass man Pinguinkot nicht mehr riecht
Erst im Oktober hatte die Betreiberorganisation aus 6000 Bewerbungen vier Frauen ausgewählt, die den arktischen Sommer auf der Goudier Island verbringen. Doch bereits zu Beginn ihres Aufenthalts mussten die vier Hilfe anfordern. Das Dach des Gebäudes, in dem sich Postamt, Giftshop und Museum befinden, war dem Bericht zufolge durch die Last einer drei bis vier Meter hohen Schneedecke beschädigt.
Er sei erschrocken gewesen über die Masse an Schnee und wie weit die Gebäude darunter verschwunden seien, sagte ein Marineoffizier des Versorgungsschiffs HMS Protector laut der Nachrichtenagentur PA über den Einsatz. Zumindest habe der Schnee aber dafür gesorgt, dass man den Gestank des Pinguinkots nicht mehr gerochen habe.
Die einstige britische Militärbasis auf der Antarktisinsel Goudier Island ist seit 2006 ein Museum und gleichzeitig eine der abgelegensten Postfilialen der Welt. Es ist der erste arktische Sommer seit Ausbruch der Pandemie, in dem Port Lockroy wieder seine Türen öffnet. Zuvor kamen einem BBC-Bericht zufolge jährlich rund 18.000 Besucher an den abgelegenen Ort.
Unter den vier Auserwählten, für die sich die britische Betreiberorganisation entschieden hat, ist auch die frisch vermählte Natalie Corbett, die normalerweise in Hampshire ein Geschäft für Haustierzubehör betreibt, wie der »Guardian« berichtet. Sie bezeichnete ihren Aufenthalt auf der Insel laut dem Bericht als »Solo-Hochzeitsreise«.