US-Virenexpertin warnt vor "neuer Phase" der Corona-Pandemie in den USA
Die US-Virenexpertin Deborah Birx hat vor einer "neuen Phase" der Corona-Pandemie in den USA gewarnt. Die ländlichen Regionen seien inzwischen von dem Virus genauso bedroht wie die Großstädte, sagte die Leiterin der Coronavirus-Taskforce des Weißen Hauses dem Sender CNN am Sonntag. Örtliche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie begännen zu wirken, doch "was wir heute sehen, unterscheidet sich von März und April".
Das Virus habe sich "außerordentlich weit" ausgebreitet, fügte die Expertin hinzu. "An alle, die in einer ländlichen Gegend leben: Sie sind nicht immun oder sicher vor diesem Virus", warnte Birx. Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Maske und Abstandsregeln seien von entscheidender Bedeutung.
Video: Coronavirus Pandemie: WHO warnt vor Anstieg der Infektionen bei jüngeren Menschen (Euronews)
-
Hoher Sonntagswert: 5587 Corona-Neuinfektionen in Deutschland Die fast 20 Millionen Einwohner des Großraums Paris und von acht Ballungsgebieten (Lyon, Lille, Toulouse, Montpellier, Saint-Etienne, Metropolregion Aix-Marseille, Rouen und Grenoble) haben sich am Samstag weitgehend an die nächtliche Ausgangssperre gehalten. Die Maßnahme gilt für mehrere Wochen zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Zu dieser Zeit dürfen sich Menschen nur aus einem triftigen Grund und mit einer schriflichen Bescheinigung vor der Tür aufhalten. Landesweit sind 12.000 zusätzliche Polizeikräfte unterwegs, um die Sperre zu überwachen. Gastronomen haben die Maßnahme massiv kritisiert. Viele Betriebe fürchten um ihre Existenz und plädieren deshalb für eine Ausweitung der Öffnungszeiten bis 23 Uhr. Samstagabend wurde in Frankreich mit mehr als 32.000 neuen Corona-Infektionen ein neuer Spitzenwert gemeldet. Mehr als 33.000 Menschen sind in Frankreich seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkankung gestorben. Merkels Appell In Deutschland haben die Gesundheitsämter Sonntagmorgen knapp 5.600 Neuinfektionen gemeldet. Samstagmorgen war mit 7.830 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert registriert worden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel appellierte in einer Videobotschaft eindringlich, soziale Kontakte, Reisen und Feiern maximal zu beschränken: "Die Wissenschaft sagt uns klar: Die Ausbreitung des Virus hängt direkt an der Zahl der Kontakte, der Begegnungen, die jeder von uns hat. Wenn jeder von uns seine Begegnungen außerhalb der eigenen Familie jetzt eine Zeitlang deutlich verringert, dann kann es gelingen, den Trend zu immer mehr Infektionen zu stoppen und umzukehren." Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bleibt trotz eines ersten negativen Corona-Testergebnisses zunächst weiter in Selbstisolation. Einer seiner Personenschützer hatte sich mit dem Coronavirus infiziert. Demonstrationen in Spanien Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Samstag in Madrid gegen die teilweise Privatisierung des Gesundheitssystems. Diese wird von den Protestierenden als Ursache der Pandemie-Probleme von Krankenhäusern und Gesundheitszentren angeprangert. Die Kampagne gegen die Privatisierung (Coordinadora Antiprivatización de la Sanidad) hatte in 36 spanischen Städten zu Protesten aufgerufen. Die Coordinadora Antiprivatización de la Sanidad (CAS) fordert die Rücknahme des Gesetzes, das neue Formen des Gesundheitsmanagements neben dem etablierten System erlaubt.
Euronews
-
Waffenruhe in Bergkarabach hält nur wenige Stunden Der erst am späten Samstagabend in Kraft getretene Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan scheint brüchig zu sein. Eine Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums erklärte, es habe Raketen- und Artilleriefeuer von gegnerischer Seite gegeben. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium warf wiederum Armenien vor, die Feuerpause für Bergkarabach nicht eingehalten zu haben. Zuvor hatten die Außenminister beider Länder mitgeteilt, dass eine "humanitäre Waffenruhe" in Kraft treten solle. Vor der Einigung war es erneut zu Gefechten mit Toten und Verletzten gekommen. Armenien berichtete über Bombardierungen mehrerer Ziele in Bergkarabach. Dabei seien drei Zivilisten getötet worden. Aserbaidschan meldete schwere Angriffe auf die Stadt Ganja. Dabei seien 13 Menschen umgekommen und 50 weitere verletzt worden. Bereits vor einer Woche hatten sich beide Seiten unter Vermittlung des Kreml auf eine Feuerpause verständigt. Auch sie war kurz nach dem Inkrafttreten gebrochen worden. Die Angaben aus der Konfliktregion lassen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen. Bergkarabach wird von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zu Aserbaidschan.
Euronews
-
Staatsanwalt: Angreifer ist Russe tschetschenischer Herkunft Lautstark fordern Polizisten den Angreifer auf, seine Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Kurz darauf fielen Schüsse: Der 18-Jährige, der verdächtigt wird, kurz zuvor einen Lehrer im Ort Conflans-Sainte-Honorine nordwestlich von Paris getötet zu haben, stirbt durch eine Polizeikugel. Als Flüchtling anerkannt Sein Körper habe neun Schusswunden aufgewiesen. Er habe einen Dolch, einen Druckluftpistole und fünf zugehörige Gaskatuschen bei sich gehabt, so Staatsanwalt Jean-Francois Ricard. Der 18-Jährige habe über eine Aufenthaltsgenehmigung verfügt, die am 4. März 2020 ausgestellt worden sei und Gültigkeit bis März 2030 besitze. Das Dokument sei auf den Namen Abdoulakh A., geboren am 12. März 2002 in Moskau, ausgestellt gewesen. Der Mann sei Russe tschetschenischer Herkunft gewesen, sei als Flüchtling anerkannt gewesen und habe in der Stadt Évreux gelebt, erläuterte der Staatsanwalt. Der Lehrer, den Abdoulakh A. mit einem Messer getötet haben soll, hatte im Unterricht umstrittene Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed gezeigt. Der Vater einer Schülerin zeigte ihn daraufhin an. „Wir sind in furchtbare Sphären gefallen, in denen jeder das tut, was er will. Das ist nicht mehr normal“, sagt eine Frau. Und ein Mann meint: „Wir dürfen der Angst nicht nachgeben. Wir müssen im Unterricht weiter über Dinge sprechen, die für Streit sorgen, vor allem im Fach Moral und Staatsbürgerkunde.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte die Tat einen islamistischen Terroranschlag. Im Rahmen der Ermittlungen wurden neun Personen verhört, darunter auch der Mann, der den getöteten Lehrer angezeigt hatte.
Euronews
Die USA sind mit Abstand das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Bis Sonntag infizierten sich nach Angaben der Johns Hopkins Universität mehr als 4,6 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus, mehr als 154.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion.
noe