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Corona in Tönnies-Fleischfabrik: NGG: „Krankem System“ muss „ein Ende gemacht werden“

Kölner Stadt-Anzeiger-Logo Kölner Stadt-Anzeiger 18.06.2020 ksta
Frisch geschlachtete Schweine hängen in einem Kühlhaus des Fleischunternehmens Tönnies. © dpa Frisch geschlachtete Schweine hängen in einem Kühlhaus des Fleischunternehmens Tönnies.

Das Land NRW hat strenge Maßnahmen ergriffen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Viele Beschränkungen etwa für gastronomische Betriebe, Geschäfte und im Sport werden seit Montag, 11. Mai, gelockert. Es gelten aber weiter strenge Hygiene-Vorschriften, der Mindestabstand von 1,5 Metern und weitgehend Maskenpflicht.

Über die Internetseite land.nrw/corona sind alle Entscheidungen der NRW-Landesregierung, die Erlasse und ihre Hintergründe abrufbar. Soforthilfen für Unternehmen und Selbstständige können wieder beantragt werden. Bitte benutzen Sie dazu nur diesen Link: soforthilfe-corona.nrw.de

Wir informieren über die aktuellen Ereignisse hier im Newsblog.

  • Donnerstag, 18. Juni

NGG für sofortiges Verbot von Werkverträgen in Fleischindustrie

07.00 Uhr: Nach dem Ausbruch des Coronavirus bei Tönnies fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein umgehendes Verbot von Werkverträgen. Er erwarte von der Politik, „dass diesem kranken System nun endlich ein Ende gemacht wird und der Beschluss der Bundesregierung mit dem Verbot von Werkverträgen ohne Abstriche im Gesetzgebungsverfahren umgesetzt wird“, sagte der stellvertretende NGG-Bundesvorsitzende, Freddy Adjan, der Funke Mediengruppe. Die Fleischwarenindustrie sieht die Umsetzung des von der Bundesregierung angekündigten Verbots von Werkverträgen dagegen skeptisch.

Nach einer Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben stehen die Arbeitsbedingungen mit Subunternehmern und Sammelunterkünften mit vielen osteuropäischen Beschäftigten stark in der Kritik. Die Bundesregierung reagierte auf die Vorfälle und kündigte ein Verbot der Werkverträge speziell für die Fleischwirtschaft an. NGG-Vertreter Adjan betonte, das Geschäftsmodell von Werkverträgen mit seinem Subunternehmersystem und die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen für die zumeist osteuropäischen Werkvertragsbeschäftigten hingen ganz offensichtlich mit dem aktuellen, starken Ausbruch von Infektionen zusammen.

  • Mittwoch, 17. Juni

Zahl der bestätigten Infektionen bei Tönnies steigt

18.42 Uhr: Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auf 657 gestiegen. Insgesamt lagen am Mittwochabend 983 Testergebnisse vor, davon 326 negativ, wie ein Sprecher des Kreises Gütersloh mitteilte. Dies sei nur ein Zwischenstand. Nach Angaben des Landrats Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte der Kreis insgesamt 1050 Coronavirus-Tests für Beschäftigte der Firma Tönnies veranlasst. 

Am Mittwoch war der sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen beim Hauptproduktionsbetrieb von Deutschlands Marktführer bei der Schweineschlachtung bekanntgeworden. Rund 7000 Menschen sind den Angaben des Kreises in Quarantäne. Um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen wurde die Schließung von Schulen und Kitas im gesamten Kreis verfügt. 

Kreis Gütersloh schickt 7000 Menschen in Quarantäne

16:45 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies stellt der Kreis Gütersloh rund 7000 Menschen unter Quarantäne. Betroffen seien alle Personen, die auf dem Werksgelände gearbeitet hätten, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch. Sie würden nun nach und nach auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Einen allgemeinen Lockdown für den Kreis werde es nicht geben, obwohl die wichtige Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen deutlich überschritten sei.

Corona-Ausbruch: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

15:20 Uhr: Wegen des Corona-Ausbruchs ist der Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. Die Schlachtungen seien bereits am Mittwochmittag eingestellt worden, nun würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit. Wie lange der Produktionsbereich geschlossen bleibe, müssten die Behörden nach Lage entscheiden. (dpa)

Kreis Gütersloh schließt nach Corona-Ausbruch alle Schulen und Kitas

14.15 Uhr: Der Kreis Gütersloh schließt nach einem erneuten Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung vermieden werden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch. Zuvor hatten mehrere lokale Medien berichtet.

Corona-Ausbruch mit 400 Neuinfizierten in Tönnies-Fleischfabrik

12.54 Uhr: Mit 400 Neuinfizierten allein seit Anfang der Woche nimmt der Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück immer größere Ausmaße an. Von den bislang 500 am Mittwoch vorliegenden Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb im Kreis Gütersloh seien 400 positiv auf das Virus getestet worden. Weitere Ergebnisse stünden aber auch noch aus. Zuvor hatten „Westfalen-Blatt“ und „Neue Westfälische“ berichtet.

Am Nachmittag wollen der Kreis Gütersloh und Tönnies bei einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. Das Gesundheitsministerium kündigte zudem an, der Minister werde im Gesundheitsausschuss ausführlich über den Corona-Ausbruch informieren.

Gebauer: Nach Sommerferien sollen alle Schüler in Regelbetrieb zurück

11.42 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sollen nach den Sommerferien möglichst alle Schüler sämtlicher Schulformen wieder in den Regelbetrieb zurückkehren. Das bekräftigte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. In diesem Punkt seien sich auch die Kultusminister aller Länder einig. Bis zu der angestrebten Rückkehr in den Normalbetrieb seien es in NRW noch acht Wochen, sagte Gebauer. Ob der Schritt dann möglich sei, hänge von der weiteren Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens ab.

Zugleich rechtfertigte Gebauer die Entscheidung, dass die rund 600.000 nordrhein-westfälischen Grundschulkinder schon seit Montag - zwei Wochen vor dem Beginn der Sommerferien - wieder täglich und in voller Klassenstärke unterrichtet würden. „Sie haben ein Recht auf Bildung.“

Der SPD-Schulpolitiker Jochen Ott verwies darauf, dass erste Grundschulen, etwa in Wuppertal, wegen Corona-Fällen schon wieder hätten schließen müssen. Nun müssten die betreffenden Kinder in Quarantäne, und Urlaubspläne der Familien würden durchkreuzt. Die Grünen-Abgeordnete Sigrid Beer warf Gebauer vor, für den Grundschulbetrieb in festen Lerngruppen unter Corona-Bedingungen weder genügend Räume noch das notwendige Zusatzpersonal bereitgestellt zu haben. 

Schulministerin: Kein Verständnis für Verzicht auf Abschlussfeiern

10.55 Uhr: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat noch einmal betont, dass trotz Corona-Krise Abschlussfeiern mit Zeugnisübergaben an Grund- und weiterführenden Schulen rechtlich abgesichert seien. Es erschließe sich ihr nicht, warum einige Schulleitungen etwa in Köln Abschlussfeiern abgesagt hätten, sagte Gebauer am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. Die Schulleitungen müssten „keine Sorgen haben“, dass ihnen von Seiten des Ministeriums Einschränkungen gemacht würden. Sie räumte aber ein, dass es aufgrund der Corona-Schutzverordnungen „mitunter schwierige Situationen“ bei der Organisation geben könne. Abschlussfeiern seien in den Schulen oder auch außerhalb möglich. Auch Eltern dürften an den feierlichen Zeugnisausgaben teilnehmen.

Die Grünen kritisierten, dass nach Angaben mehrerer Schulleitungen immer neue Vorschriften gemacht würden, so dass Pläne für Abschlussfeiern immer wieder überarbeitet werden müssten.

Der erste und der letzte Schultag seien Ereignisse, die bei Kindern in besonderer Erinnerung blieben, sagte Gebauer. Dem solle auch unter schwierigen Bedingungen Rechnung getragen werden. Zugleich wies die Ministerin erneut daraufhin, dass Abibälle wegen ihres privaten Charakters verboten seien. Der „Wermutstropfen“ sei, dass es wegen des Infektionsschutzes keine Veranstaltungen „mit überwiegend geselligem Charakter„ geben dürfe. „Das ist der schmerzliche Preis, der zu zahlen ist.“

5,1 Prozent Umsatzrückgang im NRW-Einzelhandel

10.11 Uhr: Viele NRW-Kunden haben im Corona-Shutdown einen Bogen um die Innenstädte gemacht und lieber im Internet bestellt. Insgesamt verbuchte der nordrhein-westfälische Einzelhandel im April einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 5,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt IT.NRW am Mittwoch mitteilte.

Kleidungs- und Schuhgeschäfte verloren demnach im Vorjahresvergleich im April rund zwei Drittel ihres Umsatzes (66,4 Prozent). Sport- und Spielwarengeschäfte sowie der Einzelhandel mit Elektronik büßten rund ein Viertel des Umsatzes ein. Andererseits verzeichnete der Versand- und Internethandel ein Wachstum um fast ein Drittel (31,2 Prozent). Unter dem Strich stand der Rückgang um gut fünf Prozent.

  • Dienstag, 16. Juni

107 Corona-Neuinfektionen in NRW - rund 1590 akut Infizierte

15.34 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in NRW innerhalb eines Tages ist leicht gestiegen. Sie betrug am Dienstag laut den jüngsten Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums 107. Am Montag wurden in der Landesstatistik 74 neue Fälle ausgewiesen.

Damit sind seit der Beginn der Pandemie insgesamt 39.412 Menschen nachweislich infiziert worden. Bislang haben sich 36.178 Menschen von einer Corona-Infektion wieder erholt. Das sind 155 mehr als am Montag. Die Gesundmeldung ist allerdings freiwillig. Die Zahl der Toten stieg laut den Daten vom Dienstag um 2 auf 1648 Menschen.

Damit sind rein rechnerisch aktuell 1586 Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland mit dem Coronavirus infiziert. Das sind rund 50 Fälle weniger als nach den Montagsdaten. Allerdings kann es durch das Wochenende dazu kommen, dass Zahlen nicht unmittelbar vorliegen und mit Verzögerung in die Statistik einfließen.

Corona-Klagen am OVG gegen Grundschulunterricht und Kita-Betreuung

14.48 Uhr: Nach der Aufnahme des Unterrichtes an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen klagen Eltern gegen die Rückkehr zum Regelbetrieb. Nach Angaben eines Sprecher des Oberverwaltungsgerichts in Münster haben drei Familien aus dem Kreis Mettmann Klagen gegen die seit Montag geltende Corona-Betreuungsverordnung des Landes eingereicht. Wegen der Corona-Krise waren die Schulen im März geschlossen worden. Die Kläger wollen ihre Kinder wie seitdem Zuhause unterrichten.

Nach Angaben des OVG soll noch vor den Sommerferien eine Entscheidung in dem Eilverfahren fallen. Auch Eltern von Kita-Kindern klagen am OVG. Die Kläger aus dem Rhein-Sieg-Kreis wollen zurück zum Regelbetrieb. Die Betreuungszeiten hatte die Landesregierung von 45, 35 und 25 Stunden auf 35, 25 und 15 Stunden in der Woche reduziert, um möglichst vielen Kindern wieder den Besuch in den Kindertagesstätten zu ermöglichen.

Zuvor hatte die „WAZ“ online über die beiden Klagen am OVG berichtet.

  • Montag, 15. Juni

46 Neuinfektionen bei Tönnies - Quarantäne für 100 Mitarbeiter

19:45 Uhr: Im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind zwischen Freitag und Montag weitere 46 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut Krisenstab erlebt der Betrieb schon jetzt die zweite Welle mit mehr Erkrankungen. Nach den aktuellen Tests wurden rund 100 Mitarbeiter in Quarantäne geschickt, so der Tönnies-Sprecher weiter. Bislang sind in dem Unternehmen insgesamt 13.000 Corona-Tests durchgeführt worden. 130 Infektionen seien dabei nachgewiesen worden.

Corona in NRW: 74 Neuinfektionen registriert

17:00 Uhr: Innerhalb eines Tages sind in Nordrhein-Westfalen 74 Coronavirus-Nachweise dazugekommen. Somit stieg die Zahl aller bestätigten Infektionen in NRW seit Beginn der Pandemie auf 39.305 Fälle. Den Zahlen des Landesgesundheitsministeriums zufolge kam seit Sonntag ein Toter hinzu. Insgesamt starben bislang 1646 Menschen infolge des Coronavirus im bevölkerungsreichsten Bundesland. Es wurden keine neuen Genesenen vermeldet, die Zahl blieb unverändert bei 36.023.

Erste Ferien-Jets gestartet

9.48 Uhr: Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagmorgen vom Düsseldorfer Flughafen erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern gestartet. Tui-Flug X3 2312 startete um 8.55 Uhr, mit 45 Minuten Verspätung in Richtung der Mittelmeerinsel Mallorca. Laut Tui-Angaben war der Flug mit 189 Passagieren voll besetzt.

Deutsche Urlauber dürfen von Montag an wieder auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. Die NRW-Flughafen erwarten, dass nach der Aufhebung der Reisewarnung für die meisten europäischen Länder der Flugverkehrs schrittweise wieder zunimmt.

In den vergangenen Wochen hatten die Airports ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren. Es gab überall kaum noch Starts und Landungen. Für den Neustart haben die Flughäfen umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, damit die Passagiere im Vorfeld des Fluges möglichst viel Distanz voneinander halten können. 

Grundschüler wieder täglich zur Schule

9.40 Uhr: Von Montag an dürfen alle Grundschulkinder wieder täglich in die Schule. Bis zu den Sommerferien sollen die rund 600.000 Grundschüler an allen Wochentagen Unterricht haben und damit in den Regelbetrieb zurückkehren. „Wenn es um die Bildung unserer Kinder geht, zählt jeder Tag“, hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) gesagt. Rund 80 Prozent der Grundschullehrer stünden für den Präsenzunterricht zur Verfügung. 

Fast zehn Wochen lang war der Präsenzbetrieb in NRW wegen der Corona-Pandemie eingestellt oder deutlich eingeschränkt gewesen. Die aktuelle Entwicklung des Infektionsgeschehens lässt nach Angaben der Ministerin einen verantwortungsvollen Regelbetrieb an den Grundschulen zu.

Grundschule_Dortmund © AFP Grundschule_Dortmund

Dabei sollen die Klassen unter sich bleiben, mit gestaffelten Anfangs- und Pausenzeiten. In den Klassenräumen gilt kein Abstandsgebot mehr. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Die Landeselternkonferenz und die Gewerkschaft VBE fürchten, dass es ohne Abstandsregeln zu neuen Ansteckungen kommen könnte.

In der Bevölkerung stößt der Start des Regelbetriebs am Montag auf ein geteiltes Echo. Zwei am Wochenende veröffentlichte repräsentative Umfragen liefern kein klares Meinungsbild. Nach dem „NRW-Trend“ im Auftrag des WDR-Magazins „Westpol“ ist die Mehrheit der Befragten (52 Prozent) der Auffassung, dass der normale Schulbetrieb besser erst nach den Sommerferien starten sollte. 40 Prozent finden die Öffnung der Grundschulen zum jetzigen Zeitpunkt richtig.

Nach einer Umfrage im Auftrag der FDP-Landtagsfraktion dagegen halten 57,9 Prozent der Befragten die Entscheidung der Landesregierung zum Schulstart am Montag für richtig und 30,5 Prozent für falsch.

Bars, Familienfeste, Fußball – weitere Lockerungen in NRW

7.06 Uhr: Zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien lockert Nordrhein-Westfalen weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Seit Montag dürfen Bars wieder öffnen. Hochzeiten, besondere Geburtstage und Familienfeste mit bis zu 50 Gästen dürfen unter Auflagen wieder gefeiert werden. Dazu zählen auch Abschlussfeiern. Bedingung: Die Personalien der Gäste müssen erfasst werden. Bei standesamtlichen Trauungen muss keine Maske mehr getragen werden. Gefeiert werden darf auch in abgetrennten Räumen von Gaststätten oder Hotels. Verboten aber bleiben größere private Parties ohne Anlass und große Volksfeste.

Im Freien wird Kontaktsport wie Fußball in Gruppen bis zu 30 Personen erlaubt. Das bedeutet, dass etwa Kinder- und Jugendmannschaften wieder kicken dürfen. Bis zu 100 Zuschauer dürfen unter Auflagen die Sportanlagen betreten. Sportarten mit Körperkontakt sind auch in geschlossenen Räumen für Gruppen mit bis zu zehn Personen wieder möglich. Sportfeste aber sind weiterhin bis mindestens 31. August untersagt.

Auf öffentlichen Plätzen und in Parks darf wieder gegrillt werden. Floh- und Trödelmärkte sind unter Hygiene-Auflagen erlaubt. Auch Wellnesseinrichtungen, Erlebnis- und Spaßbäder sowie Saunabetriebe können unter Hygieneauflagen wieder öffnen. Der Handel darf wieder mehr Kunden gleichzeitig in die Läden lassen.

In Theatern, Konzertsälen oder Kinos mit festen Sitzplätzen entfällt die Abstandsregelung von 1,5 Metern, wenn ein genauer Sitzplan aller Zuschauer erstellt wird. Während die Kinos sich darüber freuen, dürfte dieser Schritt zumindest bei den großen Theatern zwei Wochen vor Beginn der Sommerpause keine Konsequenzen mehr haben. Die großen Häuser haben bereits für diese Saison dicht gemacht.

Auch größere Veranstaltungen und Versammlungen mit bis zu 100 Personen werden unter Auflagen erlaubt, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird und Teilnehmer rückverfolgt werden können. Bei mehr als 100 Zuschauern müssen sich Veranstalter aber mit den Gesundheitsbehörden abstimmen und erweiterte Schutzvorschriften einhalten. Clubs und Diskotheken bleiben weiterhin geschlossen, ebenso Bordelle.

  • Sonntag, 14. Juni

Zahl der Corona-Fälle leicht angestiegen

13 Uhr: Im Vergleich zu den Zahlen, die das NRW-Gesundheitsministerium gestern veröffentlicht hat, ist die Gesamtzahl der in NRW bekannten Corona-Fälle leicht angestiegen. Gestern waren es noch 39.135, heute sind es 39.231. Seit gestern sind auch zwei weitere Todesfälle hinzugekommen, die Zahl beläuft sich jetzt auf 1.645. Aber auch die die Zahl der genesenen Fälle hat sich erhöht. Sie liegt jetzt bei 36.023, gestern waren es 36.004.

  • Samstag, 13. Juni

Gesundheitsministerium veröffentlicht aktuelle Zahlen

12.50 Uhr: Das Gesundheitsmisterium NRW hat am Samstag aktuelle Fallzahlen zur Corona-Pandemie veröffentlicht. Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle beläuft sich demnach mittlerweile auf 39.135. Davon sind 1.643 infizierte Menschen gestorben. Bis jetzt sind allerdings auch 36.004 Menschen wieder genesen.

Auch Zahlen zu Kapazitäten in der stationären Versorgung wurden bekannt gegeben. Von 7.640 Intensivbetten in NRW waren zum Meldezeitpunkt 2.343 frei. In stationärer Behandlung befinden sich im Bundesland aktuell 215 Fälle, 78 davon benötigen eine intensiv-medizinische Behandlung.

In Nordrhein-Westfalen sind derzeit weniger als 1500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der nachgewiesenermaßen aktuell Infizierten ist seit Tagen rückläufig und sank am Samstag auf 1488, wie aus den Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums hervorgeht. Das sind 190 weniger als am Vortag. Gemeldet wurden 77 Neuinfektionen und 267 neu Genesene.

Spargelernte litt unter Corona

7.00 Uhr: Das sonnige Frühjahr in NRW hat die Spargel früh sprießen lassen, aber wegen des Corona-Lockdowns in der Gastronomie brach die Nachfrage ein. Sehr viel Spargelgemüse musste deshalb 2020 im Boden bleiben. „Diese Spargelernte war eine ganz andere als die Jahre zuvor“, sagte Bernhard Rüb, Pressesprecher der Landwirtschaftskammer NRW.

Zuerst habe der April sich noch von seiner sonnigen Seite gezeigt, und das Edelgemüse sei „überdurchschnittlich“ gesprießt. Dann kamen aber die Schließungen der Restaurants und sehr viel weniger osteuropäische Erntehelfer konnten einreisen - ein trübes Jahr für die Spargelbauern.

Nicht ganz so dramatisch sehe es bei den nordrhein-westfälischen Erdbeeren aus, erklärte Lea-Kathrin Piepel von der NRW-Landwirtschaftskammer. Es gebe zwar regionale Unterschiede, „insgesamt läuft es aber besser als vor Beginn der Corona-Zeit erwartet“. Vereinzelt habe Frost die Ausreifung der Erdbeeren verlangsamt, nun tue aber das relativ trockene Wetter den Beeren in der Haupterntezeit gut.

Während die Erbeerenernte gerade Fahrt aufnimmt, endet die Spargelernte am 24. Juni. Der sogenannte Spargel-Silvester sei in der Branche festgelegt worden. Denn nur so könne die Pflanze ruhen und ihren Speicher mit Nährstoffen und Energie für das nächste Jahr füllen.

NRW-Flughäfen bereiten Neustart vor: schrittweise mehr Flüge

5.00 Uhr: Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die meisten europäischen Länder rechnen die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen mit einer schrittweisen Zunahme des Flugverkehrs. Viele Airlines bereiteten intensiv die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor, sagte ein Sprecher des größten nordrhein-westfälischen Flughafens in Düsseldorf. „Für den laufenden Monat Juni rechnen wir daher mit einem entsprechenden Anstieg des Angebotes.“ Der genaue Umfang sei aber noch nicht absehbar.

An diesem Montag soll in Düsseldorf ein erster Ferienflieger zur spanischen Mittelmeerinsel Mallorca starten. Vom Flughafen Münster-Osnabrück sollen vom 2. Juli wieder regelmäßig Urlaubsflüge nach Mallorca starten. Auch die Kanarischen Inseln und Griechenland sollen dann wieder angeflogen werden. Der Flughafen Dortmund rechnet damit, im Juli etwa 30 Prozent des Flugverkehrs aus dem Vorjahresmonat zu erreichen. In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren.

  • Freitag, 12. Juni

NRW-Schulen rüsten sich für „Normalbetrieb“

8.20 Uhr: Vor der geplanten Rückkehr zu einem Regelbetrieb für alle Grundschüler in NRW am kommenden Montag haben Schulen letzte Vorbereitungen getroffen. Nach wochenlang stark eingeschränktem Präsenzunterricht sollen alle rund 600.000 Grundschüler ab 15. Juni wieder täglich im vertrauten Klassenverband lernen. Die Lerngruppen sollen strikt unter sich bleiben, das Abstandsgebot dann fallen, hatte das Schulministerium vor einer Woche mitgeteilt. Anfangs- und Pausenzeiten müssen gestaffelt werden - wenn das nicht möglich sei, sollen etwa im Flur, Sanitärbereich oder auf dem Pausenhof weiter die Abstandsregeln eingehalten werden.

Das verlangsamte Infektionsgeschehen lasse einen „verantwortungsvollen Normalbetrieb“ wieder zu, hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) betont. Jeder Tag zähle. Das Schuljahr endet in NRW am 26. Juni. An der neuen Vorgabe hatte es scharfe Kritik von Eltern- und Lehrerseite gegeben. Die Lehrergewerkschaft VBE monierte, es werde eine überhöhte Erwartungshaltung bei den Eltern geweckt. Es fehle Personal, ein Normalbetrieb sei nicht möglich, sagte VBE-Landeschef Stefan Behlau.

  • Donnerstag, 11. Juni

Zahlen weiter rückläufig: noch 1604 Infizierte

15.00 Uhr: In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der nachweislich aktuell mit dem Coronavirus Infizierten am Donnerstag auf 1604 gesunken. Das sind 64 Fälle weniger als am Vortag, wie aus den Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums von Donnerstag hervorgeht. Gemeldet wurden 138 Neuinfektionen, 197 neue Genesungen kamen hinzu.

Seit Beginn der Pandemie sind im bevölkerungsreichsten Bundesland somit 38 982 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Seit Mittwoch wurden 5 neue Todesfälle gemeldet. Damit starben nun insgesamt 1641 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung. 35 737 Menschen haben die Infektion überstanden.

NRW lockert Corona-Beschränkungen: größere Privatfeiern erlaubt

12 Uhr: Nordrhein-Westfalen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Von Montag (15. Juni) an dürfen wieder mehr Kunden gleichzeitig Geschäfte betreten, teilte die Landesregierung am Donnerstag mit. Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 100 Zuschauern sind unter bestimmten Auflagen wieder erlaubt.

Auch private Feste wie Jubiläen, Hochzeiten, Taufen oder Geburtstagsfeiern mit maximal 50 Teilnehmern sind dann wieder möglich, wenn Auflagen zur Rückverfolgung und Hygiene- und Schutzvorkehrungen eingehalten werden.  Bars sowie Wellnesseinrichtungen und Erlebnisbäder können ihren Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen.

Erleichterungen gelten auch für Sportarten mit Körperkontakt. Sie sind ab Montag auch in geschlossenen Räumen für Gruppen bis zu zehn Personen, im Freien für Gruppen bis zu 30 Personen wieder zulässig. Sportwettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport können unter Auflagen auch in Hallen wieder stattfinden.

Die grundsätzlichen Regelungen zur Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum und die Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in bestimmten Bereichen mit Publikums- und Kundenverkehr bleiben bestehen. Auch Großveranstaltungen bleiben bis mindestens 31. August 2020 untersagt.

  • Mittwoch, 10. Juni

1,5 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit des Landes ausgegeben

13.39 Uhr: Die Landesregierung in NRW hat bisher knapp 1,5 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit im Zuge der Corona-Krise ausgegeben, davon gut 1 Million Euro für ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen. Das teilte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dem Landtag mit.

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion wird neben den großen Zeitungsanzeigen - erschienen an vier Tagen im März und April - die Plakatkampagne „#IchDuWirNRW“ mit knapp 245.000 Euro als großer Posten genannt. Eine kleinere Anzeige für die NRW-Soforthilfe schlug demnach mit gut 116.000 Euro zu Buche. Für hervorgehobene Beiträge bei Facebook und Instagram gab die Regierung nach eigenen Angaben rund 6100 Euro aus.

Die Staatskanzlei von Ministerpräsident Laschet investierte bisher rund 84.000 Euro unter anderem in Bildrechte, Videos und Fotos sowie Dienstleistungen - zu denen das „Dach-Konzept“ der Corona-Kommunikation gehört. So wurde unter anderem eine einheitliche Optik mit stilisierten Figuren und Symbolen entwickelt, mit denen neue Lockerungen bebildert werden.

„Die Landesregierung kommt mit ihrer Kommunikation ihrem gesetzlichen Auftrag zur Informationsvermittlung nach, insbesondere im Sinne einer aktuellen und modernen Bürgerkommunikation“, so Laschet in seinem Bericht an den Landtag: „Im Angesicht der Corona-Pandemie ist diese Kommunikation mehr denn je geprägt von Aufklärung und Information für die Bevölkerung.“ (dpa)

Acht Klinik-Mitarbeiter in Dortmund infiziert

12.45 Uhr: Im Klinikum Dortmund ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Wie die Stadt auf Anfrage am Mittwoch mitteilte, wurden vom Gesundheitsamt acht Mitarbeiter und vier Patienten positiv getestet. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Man berate derzeit in einem Krisenstab. Die „Ruhr Nachrichten“ hatten zuvor über den Ausbruch berichtet. Man habe die Lage im Griff, zitierte die Zeitung eine Stadtsprecherin. Kontakte würden nachverfolgt und weitere Tests durchgeführt. 

Große Corona-Studie an Düsseldorfer Kitas gestartet

12.05 Uhr: Die nach Angaben der NRW-Landesregierung bundesweit größte Untersuchung zum Infektionsgeschehen des Coronavirus bei Kindern hat begonnen. An der Modellstudie in 110 Düsseldorfer Kitas nehmen seit Mittwoch 5150 Kinder und Erzieherinnen teil, wie das NRW-Familienministerium mitteilte. Zugleich wird damit die Rückkehr zum - eingeschränkten - Regelbetrieb in den Kitas wissenschaftlich überwacht. Insgesamt werden mehr als 40.000 Speichelproben untersucht.

Eine umfassende Auswertung der Ergebnisse ist für Juli vorgesehen. Hinter der Studie steht de bundesweit heiß diskutierte Frage, wie groß die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Coronavirus ist.

  • Dienstag, 9. Juni

Corona in NRW: Dienstag rund 1790 Infizierte - 12 Tote

18:00 Uhr: Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ist die Zahl der aktuell nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten am Dienstag auf rund 1790 gesunken. Das waren rund 130 weniger als am Montag, wie aus Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums hervorging. Innerhalb eines Tages kamen zudem 83 Infektionen hinzu. Seit Beginn der Pandemie sind in NRW somit 38.741 positiv auf das Virus getestet worden.

„Bastel-Sets“ für Masken werden Thema im Landtag

7.11 Uhr: Drei Millionen Mund-Nase-Masken zum Selbstmontieren in nordrhein-westfälischen Kitas rufen die Opposition auf den Plan. Nachdem mehrere Kita-Leiterinnen die „Bastel-Sätze“ öffentlich kritisiert hatten, hat die SPD einen schriftlichen Bericht der Regierung im Familienausschuss beantragt.

„Wir haben aus vielen Kitas die Rückmeldung erhalten, dass sie zum Start des eingeschränkten Regelbetriebs einen Bastelsatz für Mund- und Nasenschutzmasken vom Land erhalten haben sollen. Wenn das stimmt, ist das ein Unding“, sagte Dennis Maelzer, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Erzieherinnen und Erzieher sind doch keine Hobbybastler, die sich jetzt selbst um ihren Gesundheitsschutz kümmern dürfen.“

Im Familienausschuss (18. Juni) will die SPD auch erfahren, aus welchen Beständen die Masken für die Kitas kamen. Das Gesundheitsministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass zum Start des Regelbetriebs in den Kitas rund zwei Millionen „gebrauchsfertige“ Masken mit europäischem FFP2-Standard sowie drei Millionen OP-Masken zum Montieren über die Jugendämter an die Kitas ausgeliefert worden seien. Bei letzteren müssten nur die Gummibänder noch mit dem Schutzstoff verbunden werden. Der „WAZ“ gegenüber sagte dagegen eine Kita-Leiterin aus dem Sauerland: „Ich habe beim ersten Mal 15 Minuten benötigt.“ (dpa)

  • Montag, 8. Juni

44 Corona-Neuinfektionen in NRW

19:00 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen ist binnen eines Tages um nur 44 Fälle angestiegen. Das geht aus den Montagszahlen des NRW-Gesundheitsministeriums hervor. Entsprechend stieg damit die Zahl aller Fälle im bevölkerungsreichsten Bundesland seit Beginn der Pandemie auf 38.658. Aktuell sind in NRW rund 1920 Menschen infiziert.

Im Vergleich zum Vortag gab es dem Ministerium zufolge keine neuen Todesfälle von Corona-Infizierten. Es meldeten sich zudem keine weiteren Infizierten als genesen. Ein Ministeriumssprecher sagte, dass das Infektionsgeschehen deutlich an Dynamik verloren habe. (dpa)

Kritik an drei Millionen „Bastel-Sätzen“ für Corona-Masken in Kitas

16.15 Uhr: Ein von der Landesregierung verteilter „Bastel-Satz“ für Mund-Nasen-Masken sorgt für Kritik von Kitas. Das NRW-Gesundheitsministerium bestätigte am Montag, dass zum Start des Regelbetriebs am Montag auch drei Millionen Masken ausgeteilt wurden, die „noch zu montieren sind“. Die „WAZ“ berichtete am Montag von Empörung bei Mitarbeiterinnen eines Kindergartens in Marsberg, die sich zu „Basteltanten“ degradiert fühlten. „Das ist keine Wertschätzung“, zitierten zudem die „Aachener Nachrichten“ die Leiterin einer Kita in Düren.

Vorige Woche seien insgesamt rund zwei Millionen „gebrauchsfertige“ Masken mit europäischem FFP2-Standard sowie drei Millionen OP-Masken an die 186 Jugendämter ausgeliefert worden, berichtete das Ministerium. Bei letzteren müssten die Gummibänder noch mit dem Schutzstoff verbunden werden. Der „WAZ“ gegenüber sagte die Kita-Leiterin aus dem Sauerland: „Ich habe beim ersten Mal 15 Minuten benötigt. Mit ein wenig Übung geht das sicherlich schneller, aber wir haben gerade jetzt schlichtweg keine Zeit für so etwas, die Kinder brauchen jetzt unsere ganze Aufmerksamkeit.“

Das Ministerium betonte, die Masken sollten den rund 10.000 Kitas kostenlos und unbürokratisch zu Verfügung gestellt werden. Pro Mitarbeiter seien 20 gebrauchsfertige Masken und weitere etwa 30 Mund-Nase-Schutzbedeckungen ausgegeben worden. Diese unfertigen OP-Masken seien als Unterstützung für Mitarbeiter, aber auch für Besucher gedacht. Qualitativ entspreche dieser Schutz den medizinischen Gesichtsmasken.

NRW-Verbände an Merkel: Behinderte Schüler vergessen

13.45 Uhr: Bei der schrittweisen Öffnung der Schulen bleiben NRW-Verbänden zufolge viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen außen vor. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisierten Landeselternkonferenz (LEK) NRW und zahlreiche weitere Vereine: „Wir erfahren von immer mehr Fällen, in denen Schulen einzeln oder gruppenweise ihren Schülern mit geistigen, aber auch körperlichen Behinderungen den Zutritt zur Schule verweigern.“ Die schwarz-gelbe Landesregierung kommuniziere hier „nicht deutlich und öffentlich“ und überlasse die betroffenen Kinder und Jugendlichen damit faktisch „einer willkürlichen Ausgrenzung“.

Die Schulen begründeten die Ausschlüsse unter anderem mit der „zutiefst diskriminierenden Behauptung, Schüler mit geistigen Behinderungen seien pauschal unfähig zum Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Manche Familien seien durch Schulausfall und „gleichzeitigen Wegfall sämtlicher Unterstützungssysteme“ schon seit über zwei Monaten auf sich allein gestellt. 

Es fehle Personal, und auch die mediale Ausstattung reiche nicht. „Viele gehörlose und schwerhörige oder sehbehinderte Kinder und Jugendliche sind vom digitalen Distanzlernen ausgeschlossen.“ Es mangele an Dolmetschern und technischen Hilfen. Manche Kinder seien bis heute sozial völlig isoliert. Es müsse dringend gehandelt werden, auch um „eine Rückentwicklung sämtlicher Inklusionsbemühungen der letzten Jahre zu verhindern“, forderten auch etwa das „Elternnetzwerk NRW - Integration miteinander“, die Landeselternschaft der Gymnasien, der Verein Mittendrin, die Landeselternschaft der Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und der NRW-Elternverband gehörloser und schwerhöriger Kinder und Jugendlicher.

RRX-Start beim RE1 zieht sich in die Länge

11.43 Uhr: Nur knapp die Hälfte der Verbindungen auf der wichtigen Regionalexpress-Linie 1 von Aachen über Köln nach Minden wird vom kommenden Sonntag an mit den neuen, schnellen und größeren RRX-Zügen fahren können. Der Grund ist, dass beim Linien-Betreiber Abellio wegen der Corona-Krise nicht genügend Lokführer geschult werden konnten, um die Linie RE1 komplett auf RRX-Züge umzustellen.

Kitas öffnen wieder für alle Kinder

6.45 Uhr: Nach monatelanger Corona-Zwangspause öffnen die Kitas in Nordrhein-Westfalen am Montag wieder für alle Kinder. Mit verkürzten Betreuungszeiten und Hygienekonzepten startet ein sogenannter eingeschränkter Regelbetrieb. „Sobald es möglich ist, werden wir in den regulären Vollbetrieb übergehen“, versicherte Familienminister Joachim Stamp (FDP). Bis dahin seien aber die Solidarität aller Eltern und Zugeständnisse von allen Seiten erforderlich.

Elternvertreter hatten die reduzierten Betreuungszeiten kritisiert. Statt bis zu 45 Stunden sollen die Kinder nach dem Willen des Landes in der Regel höchstens bis zu 35 Stunden pro Woche in der Kita betreut werden. „Für viele Eltern ist dann immer noch keine volle Erwerbstätigkeit möglich“, sagte eine Sprecherin des Landeselternbeirats NRW. Da viele Kitas auch ihre Öffnungszeiten entsprechend verkürzt hätten, gebe es kaum zeitliche Flexibilität. (dpa/afp/red)

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