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Verluste: Ukraine greift wohl Grenzregion in Russland an

FR-Logo FR 29.01.2023 Karolin Schäfer

Verluste: Ukraine greift wohl Grenzregion in Russland an

Russland erleidet im Ukraine-Krieg deutliche Verluste. Der Einsatz von unbemannten Flugzeugen soll in diesem Jahr ausgebaut werden. Der News-Ticker.

  • Aktuelle Angaben: Angeblich 650 russische Soldaten binnen 24 Stunden gefallen.
  • Desinformation: Russland spielt die eigenen Opferzahlen herunter.
  • Verluste: Die Anzahl der beerdigten Wagner-Söldner steigt um das Siebenfache.
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt in unserem Newsticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

+++ 19.35 Uhr: Russischen Angaben zufolge soll das ukrainische Militär am Sonntag die Grenzregion Kursk in Russland mit Mörsern beschossen haben. Darüber berichtete The Kyiv Independent unter Berufung auf den russischen Gouverneur der Oblast, Roman Starovoit.

Bei dem Beschuss sollen Stromleitungen in der Region beschädigt worden sein. Zwei Siedlungen seien von der Stromversorgung abgeschnitten, so Starovoit. Verletzte habe es aber nicht gegeben. Aus Kiew gab es zu dem Angriff zunächst keine Reaktion.

© Bereitgestellt von FR Foto © Administration of the Kursk region/imago

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland plant militärische Grundausbildung in Schulen

+++ 17.45 Uhr: Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, hat das russische Bildungsministerium weitere Einzelheiten zu den Plänen bekannt gegeben, eine militärische Grundausbildung in die weiterführenden Schulen des Landes aufzunehmen.

In seinem täglichen Nachrichten-Update erklärte das Verteidigungsministerium, dass das Modul „eine Ausbildung mit Sturmgewehren der AK-Serie und Handgranaten, militärischem Drill und Salutschüssen“ beinhalten werde. Es fügte hinzu, dass die Initiativen, die im September in Kraft treten, höchstwahrscheinlich eine absichtliche „Anspielung auf die Sowjetunion“ seien, da bis 1993 eine ähnliche Ausbildung in Schulen stattfand.

Ukraine will mehr unbemannte Luftfahrzeuge kaufen

+++ 15.58 Uhr: Dieses Jahr soll die Beschaffung von unbemannten Luftfahrzeugen der Ukraine stark ausgeweitet werden. Das kündige der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Generalleutnant Serhiy Naiev gegenüber dem Nachrichtenportal ukrinform.net an. Zuvor hatte er sich mit Vertretern des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs und den nationalen Drohnenentwickler und -hersteller getroffen.

Dem Befehlshaber zufolge sollen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Wünsche der ukrainischen Armee im Jahr 2023 etwa 20 Milliarden UAH für diesen Zweck bereitgestellt werden. Das entspricht etwa 500 Millionen Euro (Stand 29. Januar). Der Einsatz der unbemannten Flugzeuge soll besonders das Auskundschaften verbessern, ohne dabei Menschenleben zu gefährden. „Aus der Luft ist es möglich, die Stellungen des Feindes gut zu überwachen, ‚fette‘ Ziele, wie man beim Militär sagt, zu identifizieren, denen sofort Feuerschaden zugefügt werden muss, und diese Informationen an unsere Feuerschaden-Kapazitäten zu übermitteln.“

Im Rahmen des Projekts „Armee der Drohnen“ wurden bereits 1711 Drohnen in Auftrag gegen, von denen bereits fast 1000 an das Militär der Ukraine übergeben wurden.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert jeden Tag „große Anzahl Soldaten“

+++ 14.05 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg nach wie vor mit hohen Verlusten zu kämpfen. Seit Oktober setzt der Kreml deshalb verstärkt auf Angriffe aus der Luft. Doch wie lange kann Russland damit noch weitermachen? Estlands Geheimdienstchef Margo Grosberg glaubt, dass Russland die Attacken vielleicht noch drei bis vier Monate lang aufrechterhalten könne, wie der öffentlich-rechtliche estnische Sender ERR berichtete.

Dies sei die „optimistischste“ Prognose, der „pessimistischere“ Ansatz sei, dass Russland die Luftangriffe möglicherweise sechs bis neun Monate lang fortsetzen könne. Das hängt laut Grosberg von zwei Faktoren ab: a) in welchem Maße kann Russland weiterhin Raketen produzieren, b) wie viele Raketen hat Russland vor Kriegsbeginn im Februar 2022 besessen – geschätzt wird die Zahl auf rund 2.500.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland verliert 650 Soldaten an einem Tag

+++ 11.35 Uhr: Das Verteidigungsministerium der Ukraine hat aktuelle Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg bekannt gegeben. Berichten des ukrainischen Generalstabs zufolge sind binnen 24 Stunden etwa 650 russische Soldaten getötet worden. Die Angaben stammen von einer Kriegspartei und lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • Soldaten: 126.160 (+650)
  • Flugzeuge: 293
  • Hubschrauber: 284
  • Panzer: 3.197 (+8)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 6.366 (+22)
  • Artilleriesysteme: 2.195 (+7)
  • Flugabwehrsysteme: 221
  • Mehrfachraketenwerfer: 453
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 5.037 (+10)
  • Boote: 18
  • Drohnen: 1947
  • (Quelle: Bericht des ukrainischen Generalstabs vom 29. Januar)

Update vom Sonntag, 29. Januar, 08.30 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat mitgeteilt, dass ihre Streitkräfte insgesamt 16 russische Angriffe in den Oblasten Donezk und Luhansk abgewehrt hätten. Zudem hätten sie unter anderem sechs temporäre Stützpunkte russischer Truppen und ein Munitionsdepot angegriffen.

+++ 21.55 Uhr: Russland erleidet erneut Verluste im Ukraine-Krieg. Einheiten des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU haben nach eigenen Angaben vier russische Soldaten infolge eines Drohnenangriffs getötet, mindestens drei weitere seien verletzt worden. Das teilte der SBU bei Facebook mit.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland „verliert große Anzahl Soldaten“

+++ 20.20 Uhr: Nach Angaben der Ukraine setzt Russland seine Offensive an den Fronten Bachmut, Awdijiwka und Nowopawliwka fort, erleidet dabei aber schwere Verluste. Damit verliere das russische Militär „eine große Anzahl von Soldaten“, berichtete der ukrainische Generalstab auf Facebook. An den Fronten Kupjansk, Lyman, Saporischschja und Cherson befinde sich Russland „in der Defensive“.

In den vergangenen Tagen seien bis zu 50 verwundete Soldaten in das Krankenhaus in Tokmak in der Region Saporischschja eingeliefert. Zudem habe die Luftwaffe am Samstag vier russische Stellungen und zwei Kontrollpunkte getroffen. Auch russische Flugabwehrstellungen seien beschossen worden.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russischen Kampfjet und Hubschrauber abgeschossen

+++ 16.27 Uhr: Dem Generalstab in Kiew zufolge hat Russland weitere Verluste im Ukraine-Krieg erlitten. So sollen die ukrainischen Streitkräfte am vergangenen Tag einen Jet vom Typ Su-25 sowie einen Mi-8-Transporthubschrauber abgeschossen haben. Dies teilte die Militärführung am Samstagmorgen (28. Januar) mit. Luftstreitkräfte, Raketen- und Artillerietruppen der Ukraine haben außerdem 18 Stellungen Russlands angegriffen, darunter zwei Kommandoposten.

+++ 14.50 Uhr: Das russische Militär muss angesichts der hohen Verluste im Ukraine-Krieg zu ungewöhnlichen Methoden greifen, um neue Streitkräfte zu generieren. So soll eine Gruppe der Luftlandetruppen aus Russland komplett aus Fußball-Hooligans bestehen. Dies meldet das Institute for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Lagebericht. Die Luftlandetruppen zählen eigentlich zu den Elitetruppen des russischen Militärs. Zahlreichen Berichten zufolge leiden die Streitkräfte Russlands darunter, dass immer weniger Berufssoldaten in der Ukraine im Einsatz sind.

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland spielt Opferzahlen herunter

+++ 13.45 Uhr: Dem britischen Verteidigungsministerium zufolge hat Russland falsche Angaben zu den eigenen Verlusten im Ukraine-Krieg gemacht. Nach einem Angriff der Ukraine auf eine russische Stellung habe Moskau die Opferzahl auf 89 beziffert. Laut den Geheimdienstinformationen aus London seien tatsächlich mehr als 300 Soldaten getötet worden.

Bei derartigen falschen Angaben aus Russland handelt es sich laut dem Ministerium teilweise um absichtliche Lügen, die von hochrangigen Führungskräften abgesegnet wurden. Hinzu kommen falsche Berichte von Untergebenen, die schlechte Nachrichten aus Angst vor Konsequenzen herunterspielen wollen.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe muss neuen Friedhof anlegen

Erstmeldung vom Samstag, 28. Januar, 9.37 Uhr: Moskau/Kiew – Im Ukraine-Krieg häufen sich die Verluste auf beiden Seiten. Besonders für Russland, das zu Kriegsbeginn als deutlich überlegen eingeschätzt wurde, ist die hohe Zahl gefallener Soldaten bemerkenswert. Die Militärführung der Ukraine bezifferte diese zuletzt auf über 125.000. Auch die USA sprachen bereits im November 2022 von über 100.000 toten russischen Truppen. Nun gibt es Berichte darüber, dass insbesondere die Wagner-Gruppe, die für Russland in der Ukraine kämpft, zuletzt heftige Verluste hinnehmen musste. Ihr Gründer ist währenddessen mit einem innenpolitischen Machtkampf beschäftigt.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Wagner-Gruppe zahlt hohen Preis für Eroberungen

Die für Menschenrechtsverletzungen bekannte Wagner-Gruppe aus Russland machte zuletzt im Kampf um Bachmut auf sich aufmerksam. Das Militärunternehmen beanspruchte unter anderem die Eroberung der nahegelegenen Ortschaft Soledar für sich. Doch die Erfolge haben offenbar einen hohen Preis.

So zeigen Recherchen der Nachrichtenagentur Reuters, dass es auf einem Friedhof der Wagner-Gruppe in wenigen Monaten massiven Zuwachs an Gräbern gegeben hat. Seit November 2022 hat sich die Anzahl beerdigter Söldner demnach versiebenfacht und liegt nun bei 200. Der New York Times zufolge gibt es in der Nähe eine weitere Beerdigungsstätte von Wagner mit knapp 900 Grabkammern. Weitere Friedhofsflächen sollen bereits angelegt werden.

Russlands Verluste: Wagner-Gründer streitet über Versäumnisse im Ukraine-Krieg

Während die Wagner-Gruppe in der Ukraine hohe Verluste verzeichnet, sorgt ihr Gründer, Jewgeni Prigoschin, in Russland mit innenpolitischen Streitigkeiten für Aufmerksamkeit. Zuletzt deutete einiges auf einen Machtkampf zwischen Prigoschin und Putin hin. Nun legte sich der Wagner-Gründer allerdings mit Igor Girkin an, einem ehemaligen Militärführer der selbsternannten Volksrepublik Donezk.

Beide Männer kritisierten in der Vergangenheit das Vorgehen von Putin im Ukraine-Krieg. Jetzt warfen sie sich gegenseitig militärische Versäumnisse vor, wie das Institut for the Study of War aus den USA in einem aktuellen Bericht meldete. Die Auseinandersetzung reichte so weit, dass Prigoschin seinem Gegenüber sarkastisch anbot, selbst bei der Wagner-Gruppe zu kämpfen. Als Girkin das Angebot überraschend annahm, antwortete Prigoschin, dass er an der Front ohnehin nicht effektiv wäre. (vbu mit dpa)

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