„Ich hab’ mich tot gearbeitet“: Berliner Comedian Felix Lobrecht ist erkrankt
Schluss mit lustig – vorerst. Der Neuköllner Comedian und Buchautor Felix Lobrecht kündigt an, nach seiner Tour ein Jahr Pause zu machen.
Der Neuköllner Comedian und Buchautor Felix Lobrecht ist krank. Sehr krank, wie es scheint. Das verkündet er jedenfalls schniefend und heiser in der aktuellen Folge seines Podcasts „Gemischtes Hack“. Das Bild dazu liefert sein Kollege und Co-Host Tommi Schmitt: „Du siehst aus wie Axel Schulz nach einem Kampf, als wärst du im Zeltlager von Mücken überfallen worden. Sehr aufgedunsen“. Das klingt nicht besonders aufbauend, ist aber offenbar Teil der beliebten Gesprächsdynamik des Comedy-Duos, dessen Podcast zu den meistgehörten des Landes zählt.
Und es soll noch dicker kommen: Im Verlauf der Aufnahme reagiert Lobrecht auf die eigentlich beiläufige Frage Schmitts, ob er wieder schreibe, überraschend emotional: „Ich gehe in zwei Wochen wieder auf Tour (...) Luxemburg, Österreich, Schweiz, fünf oder sechs Wochen sind wir auf Tour, und dann, das verkünde ich jetzt ganz offiziell und völlig würdelos: höre ich auf mit Comedy – für ein Jahr, ich mache Pause mit Öffentlichkeit!“
Ich bin seit fünf Monaten krank, ich bin in der Klinik hier, ich bin im Arsch.
Felix Lobrecht, Comedian und Buchautor
Schmitt wirkt nicht besonders beeindruckt und relativiert lachend, dass Lobrecht ja weiterhin im Podcast zu hören ist, er sei also nur halb weg aus der Öffentlichkeit. Das sei zwar richtig, erwidert Lobrecht, aber sonst mache er nichts: „Ich hab’ mich tot gearbeitet, ich bin seit fünf Monaten krank, ich bin in der Klinik hier, ich bin im Arsch“.
Schon 2021 sprach er von depressiven Phasen
In einem Interview-Format der Moderatorin Sandra Maischberger erzählte Lobrecht bereits 2021 davon, immer mal wieder in depressiven Phasen zu stecken und deswegen regelmäßig zur Psychotherapie zu gehen. Auch im vergangenen Jahr sprach Lobrecht in seinem Podcast davon, „völlig im Arsch“ zu sein. Nach Ende seiner damaligen Tour fühle er sich antriebslos und „durch“. Er verordnete sich selbst eine kleine Pause, obwohl er wüsste, dass das Nichtstun ihm psychisch zu schaffen machen könnte: „Ich werde dann wieder mit meinen Depressionen zu kämpfen haben.“
Wie ernst es dieses Mal ist, ob seine Krankheit physischer oder psychischer Natur ist und in was für einer Klinik er sich befindet, ist nicht bekannt. Eine entsprechende Anfrage des Tagesspiegels blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Im Podcast erzählte er, dass er endlich mal reisen wolle. Früher hatte er kein Geld dafür, und seitdem er das Geld dafür habe, fehle ihm die Zeit. „Ich schaue mir die Welt an und höre auf mit dem Quatsch.“ Das klingt doch einigermaßen optimistisch.
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